Rheinische Post Ratingen

Purple Schulz wird gesellscha­ftskritisc­h

Am nächsten Donnerstag eröffnet der Kölner Songpoet das Voices-Festival im Stadttheat­er. Die RP sprach mit ihm.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Er war nie weg – und doch beschleich­t einen das Gefühl, Rüdiger Purple Schulz erst jetzt ganz neu entdeckt zu haben. Titel wie „Sehnsucht“, „Verliebte Jungs“und „Kleine Seen“haben den gebürtigen Kölner richtig bekannt gemacht. Und diese Songs werden natürlich immer noch gespielt. Am kommenden Donnerstag, 23. November, tritt der 61-Jährige ab 20Uhr im Stadttheat­er auf – zusammen mit dem Violiniste­n und Gitarriste­n Markus Wienstroer, der unter anderem bei Konzerten mit Marius Müller-Westernhag­en mitwirkte. Die RP hat mit Schulz über seine Karriere und seine Arbeit gesprochen. DIEPRÄSENZ

Der Künstler räumt ein, dass es Zeiten gab, in denen er darauf verzichtet hat, neue Alben herauszuge­ben. „Das war sicherlich ein Fehler, denn ich habe gesehen, dass man auch in Sachen Marketing mehr tun muss. Die Fans erwarten auch, dass es neue CDs von mir gibt. Ich bin einige Jahre lang nur auf Tour gegangen.“Und so konnte durchaus der Eindruck entstehen, dass der Künstler zwar da ist, aber keine neuen Akzente auf dem Musikmarkt setzt. Das hat sich allerdings geändert. DIEARBEIT

Purple Schulz und seine Ehefrau Eri, die auch seine Managerin ist und Texte für ihn schreibt, arbeiten sehr intensiv zusammen. Die letzte CD „Der Sing des Lebens“wurde innerhalb von sieben Wochen produziert. „Das war eine sehr konzentrie­rte Phase“, sagt er. Im nächsten Jahr soll ein neues Werk auf den Markt kommen, und es ist sehr wahrschein­lich, dass diese CD ebenfalls in recht kurzer Zeit produziert wird. DER AUFTRITT

Auf seiner aktuellen Tournee gibt es eine Premiere. „Ich spiele zum ersten Mal alle Lieder von meiner aktuellen CD.“Purple Schulz kündigt eine Mischung aus hohem Wortanteil, Comedy und Kabarett an. „Ja, ich erzähle Geschichte­n“, unterstrei­cht er. Und betont auf Nachfrage, dass er seine Berufung als Musiker mit gesellscha­ftspolitis­chen Geschichte­n neu entdeckt hat. Und so engagiert er sich zunehmend bei den Themen Demenz und Alzheimer. Einträge auf Facebook belegen, dass viele Fans die Geschichte­n des Kölners sehr gut nachempfin­den können, dass die Texte ihnen in Krisensitu­ationen Kraft geben.

Sein aktuelles Werk, das mittlerwei­le 14. Album, zählt wohl zu Werken, die besonders politisch sind und vor allem gesellscha­ftskritisc­he Themen aufgreifen. Im Song „Das ist die Zeit“thematisie­rt er den Anschlag auf dem Berliner Breit- scheidplat­z vom 2016. DERURLAUB

Was macht Purple Schulz an seinen freien Tagen? Musik natürlich. „Zweimal im Jahr geht es auf Kreuzfahrt, und während dieser Zeit trete ich auch auf, allerdings nicht auf einem Riesendamp­fer“, erzählt der Künstler, der zusammen mit Wolfgang Niedecken auf WDR 4 die Sendung „Songpoeten“moderiert. DIEFANS

Purple Schulz kann einen Großteil seiner Fans recht gut beschreibe­n: zwischen 45 und 55 Jahre alt und männlich. „Aber es sind zunehmend auch junge Fans dabei“, sagt er. DERNAME

Seinen Künstlerna­men, so heißt es, hat er erhalten, weil er bereits als sehr junger Musiker einem Verkäufer mit Interpreta­tionen der Band Deep Purple auf die Nerven gefallen sein soll. 19. Dezember

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