Mehr Schlichtheit
Zu „Die Jugend erbittet von der Kirche einfach – nichts“(RP vom 4. November): Mit Ihrem Artikel schreiben Sie mir aus der Seele, obgleich ich mich nicht zur Jugend zählen kann (88). Ich ergänze Ihre Zeilen: Die Jugend hat sich nicht von der Kirche entfernt, das Umgekehrte ist der Fall, die Kirche, besonders die katholische, hat sich von der Zeit entfernt. Kirche muss schlichter werden, viel schlichter. Das fängt beim bombastischen Pomp an. Eine geistliche Figur am Altar sieht beim feierlichen Hochamt im festlichen Ornat manchmal nicht einmal besser aus als in Zivil. Warum nicht einen einfachen Talar oder auch ein Rochett? Wie hat denn Jesus seine Verkündigungen unter die Leute gebracht und diese sind ihm gefolgt? Und die Jünger waren junge Leute. Adolf Klein Langenfeld Mit Ihren Gedanken sprechen Sie mir zutiefst aus meiner Überzeugung und Wahrnehmung. Kurz zum Selbstverständnis des „römischen Geistes“, Müller (ehemaliger Präfekt der Glaubenskongregation) warnte davor, die Glaubenswahrheit an „irgendwelche Lebenswirklichkeiten“anzupassen. Die römische Kirche sei Mutter und Lehrmeisterin aller Kirchen, sie lehre und werde nicht bekehrt. Wo bleibt hier Raum für eine Theologie, die sich auf Gegenwartsfragen einlässt? Denken und Forschen in der Theologie werden bekanntlich nicht rezipiert. Zu den von Ihnen angeführten Themen: Abendmahlgemeinschaft mit Protestanten, Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen, Zölibat, Sexualmoral, Stellung der Laien. Dazu P. Elmar Salmann, Benediktiner in Gerleve, am Rande eines theologischen Gespräches (Oktober 2014): Seit 40 Jahren stehen diese Themen auf der Tagesordnung. Bernhard Wierzbicki Kleve