Tiefschlag
Eine interessante Vorlage hat die Bürger Union beim Bürgermeister eingereicht. Zwecks Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sollen Parkplätze mit sogenannten Stelzenhäusern überbaut werden. Dem Beispiel München folgend sollen so preiswerte Wohnungen in Modulbauweise geschaffen werden, ohne dass dafür Parkplätze wegfallen. Als einen möglichen Standort eines solchen Stelzenhauses schlägt die Bürger Union den Parkplatz vor dem Stadttheater vor. So gut der Vorschlag in der Theorie funktionieren mag, gerade auf diesem Grundstück ist er fehl am Platze. Während der Bauarbeiten fallen die heutigen Parkplätze vor dem Theater komplett weg. Sollte das Stelzen- haus eine eigene Tiefgarage erhalten, würde die Bauphase deutlich verlängert, und von preiswertem Wohnen könnte dann keine Rede mehr sein. Sollte sich die Stadt aber der Parkplatzbindung entziehen, würden nach Abschluss der Bauarbeiten die Bewohner dieses Hauses eben unter ihrem Haus parken, so dass die Stadttheaterbesucher wiederum das Nachsehen hätten. Ein Tiefschlag für die Ratinger Kulturlandschaft! Ferner benötigt man keine große Phantasie, um sich auszumalen, dass der Durchgang unter diesem Stelzenhaus einem Angstraum gleichkäme. Seit mehr als zehn Jahren ist nachts der Durchgang durch das Gelände des Carl-Friedrich-von-WeizsäckerGymnasiums aus guten Gründen gesperrt.
An anderen Stellen der Stadt mag diese Idee der Stelzenhäuser umsetzbar sein – aber in die „gute Stube“Ratingens zwischen Stadthalle und Stadttheater passen solche Häuser nicht hin. Auch in München steht das Stelzenhaus nicht neben der Staatsoper, sondern in Neuperlach. Alfons Neusius, Schützenstraße 19a Ratingen