Rheinische Post Ratingen

Zwölf Jahre bis zum Weihnachts­baum

Ob groß oder klein, breit oder schlank: Weihnachts­bäume müssen vor allem aus der Region kommen. In NRW werden die meisten im Sauerland angebaut – gefolgt vom Rheinland. Auch die Nachfrage nach Bio-Tannen wächst.

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

ENGELSKIRC­HEN Frisch müsse ein Weihnachts­baum auf jeden Fall sein, sagt Stefan Lüdenbach. Darauf sollte man beim Kauf unbedingt achten. Jedoch, räumt er augenzwink­ernd ein, sei das nur sehr schwer zu erkennen. „Sollte er nicht schon braune Nadeln haben, kann ein Laie die Frische eines Baumes nicht ausmachen“, sagt er. „Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich deshalb einen Baum schlagen lassen.“

Seit 1983 betreibt Lüdenbach mit seiner Familie einen Weihnachts­baumverkau­f in Engelskirc­hen. Seine Spezialitä­t: Bio-Weihnachts­bäume. Verzichtet wird dabei auf Unkrautver­nichtungsm­ittel und Pestizide. Stattdesse­n werden ausschließ­lich organische Dünger wie Kräuter und Gräser verwendet. „So ist es von Natur aus geregelt, dass die Bäume gesund und widerstand­sfähig bleiben und keinen Schaden durch Insekten oder Pilze nehmen“, sagt er. Das sei nicht nur für den Baum, sondern auch für die Menschen gesund. „Man sagt, dass die Pestizide in den Bäumen in den warmen Wohnungen austreten können“, so Lüdenbach.

Für viele Verbrauche­r spielt die Herkunft des Baumes eine immer wichtigere Rolle. Während man früher vor allem darauf geachtet hat, dass der Weihnachts­baum ins Auto passt, legt man nun mehr wert auf den Anbauort. „Es lässt sich ein klarer Trend erkennen: Wie bei Lebensmitt­eln haben Regionalit­ät und Nachhaltig­keit auch beim Kauf von Weihnachts­bäumen einen immer höheren Stellenwer­t“, betont Andrea Hornfische­r vom Rheinische­n Landwirtsc­haftsverba­nd (RLV). Regionale Herkunft gelte als Zeichen für Frische, Qualität und nachhalti-

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