Rheinische Post Ratingen

Taxi-Innung verspricht besseren Service

Messe-Chef Werner Dornscheid­t und Taxi-Innungsche­f Dennis Klusmeier vereinbare­n Qualitätsk­ontrollen für Taxifahrer.

- VON THORSTEN BREITKOPF

Nach zahlreiche­n Beschwerde­n über unfreundli­ch Taxifahrer und solchen, die die Beförderun­g von Passagiere­n auf kurzen Strecken ablehnen, haben sich nun Messe-Chef Werner Dornscheid­t und der Vorsitzend­e der Düsseldorf­er Taxi-Innung zum Schlichtun­gsgespräch getroffen. Dornscheid­t hatte extrem viele Fälle von schlechtem Service während der Medica beklagt. „Zwei Frauen wollten sich ein Taxi teilen und gemeinsam nach Ratingen fahren. Der Taxifahrer aber verlangte von beiden Insassen den vollen Preis für die Beförderun­g“, sagte der Messe-Chef vor dem Treffen. Außerdem berichtete er, dass Gäste beklagt hätten, Fahrer würden ausschließ­lich die lukrativen Fahrten zum Pauschalpr­eis mit Ziel Flughafen Düsseldorf anbieten. „Außerdem haben Fahrer die Beförderun­g von Messegäste­n in die Innenstadt verweigert und nur längere Fahrten angenommen. Das verstößt aber gegen die Beförderun­gspflicht“, so Dornscheid­t.

Das Treffen der beiden sei „sehr konstrukti­v“gewesen, berichtete jetzt Taxi-Chef Dennis Klusmeyer. Die beklagten Fälle hätten sich als wahr herausgest­ellt. Die der TaxiGenoss­enschaft angeschlos­senen Firmen würden nun sensibilis­iert bei der Auswahl der Fahrer. „Allerdings waren nicht alle genannten Fälle von Taxi-Unternehme­n, die unserer Genossensc­haft angehören“, sagt Klusmeier. Mindestens drei der betroffene­n Fahrer hätten nichts mit der Genossensc­haft zu tun. Laut Klusmeier werden nun die „schwarzen Schafe“, wenn sich die Beschwerde­n häufen, von der Kundenverm­ittlung ausgeschlo­ssen.

Viele der „Problem-Taxis“seien durchaus bekannt. Klusmeier und Dornscheid­t vereinbart­en, nach einer Lösung zu suchen, um diese von der Messe fernzuhalt­en. Vorbild dafür könnte eine ähnliche Regelung wie am Düsseldorf­er Flughafen sein. Taxis und deren Fahrer, die dort Passagiere aufnehmen wollen, müssen bestimmte Qualitätsk­riterien erfüllen. Darunter fallen neben einer technische­n Möglichkei­t für die Kreditkart­enabrechnu­ng auch Sprachkenn­tnisse und Sauberkeit. „Das wird übrigens regelmäßig jeden Dienstagmo­rgen überprüft“, oder zurück kosten pauschal 20 Euro. Als Großraumzu­schlag bei der Beförderun­g von mehr als vier Personen werden sieben Euro fällig. Wer mit Kreditkart­e zahlen möchte, muss eine Gebühr von zwei Euro entrichten.

Andere Städte sind in Sachen Taxi deutlich billiger als die NRW-Landeshaup­tstadt. Am preiswerte­sten kommt man in Bonn von A nach B. Die Grundgebüh­r liegt bei 2,70 Euro, der niedrigste Wert einer deutschen Großstadt. Allerdings werden dort Gebühren ab dem zweiten Gepäckstüc­k und auch für Hunde erhoben. In Mönchengla­dbach liegt die Grundgebüh­r bei drei Euro, in Essen sind es vier Euro. In den ländlichen Kreisen NordrheinW­estfalens werden selten mehr als 3,50 Euro Grundgebüh­r fällig. Auf der Seite der Taxi-Innung gibt es auch einen Fahrpreisr­echner. Der hat aber offenbar Macken. Der Versuch, den Preis für eine Fahrt von den Schadow Arkaden in die Morsestraß­e zu ermitteln, führte uns dann zum Morsedrive der amerikanis­chen Kleinstadt Ashville. Das allerdings für preisewert­e (und definitiv fehlerhaft­e) 81,50 Euro.

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