Gemeinde baut Glockenturm trotz Anwohner-Protesten
TROISDORF (kna) Trotz Anwohnerprotests soll eine evangelische Kirche im rheinischen Troisdorf bald einen neuen Glockenturm erhalten. Das Presbyterium der Friedenskirchengemeinde bekräftigte am Donnerstagabend in einem förmlichen Beschluss das geplante Bauvorhaben an der Kreuzkirche im Stadtteil Sieglar, wie der stellvertretende Vorsitzende Mark von Campenhausen gestern mitteilte. Allerdings sollen die Anwohner auch in die Gestaltung der Läuteordnung einbezogen werden.
Unterdessen teilte ein Stadtsprecher auf Anfrage mit, dass der zuständige Rhein-Sieg-Kreis bereits eine Baugenehmigung erteilt habe. Daran sei die Stadt gebunden. Deshalb werde der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung auch den Antrag auf einen Bürgerentscheid ablehnen müssen. Anwohner hatten sich im Vorfeld der Presbyteriumssitzung öffentlich gegen das Vorhaben gewandt. Die Glocken verursachten zu viel Lärm, hieß es zur Begründung.
Laut von Campenhausen geht der Widerstand aber nur von einigen Anwohnern aus; andere unterstützten das Vorhaben. Die Gemeinde plane schon seit 20 Jahren, für die 1984 errichtete Kreuzkirche einen Turm zu bauen und sammle dafür Geld. Glocken, die zu Gebet und Gottesdienst rufen, seien traditionell ein Bestandteil eines Gotteshauses. „Sie gehören dazu wie das Amen in der Kirche“, so der Vertreter des Presbyteriums.