Rheinische Post Ratingen

Banking-Apps werden aktualisie­rt

IT-Forscher fanden eine Schwachste­lle, Schadensfä­lle sind aber nicht bekannt.

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DÜSSELDORF (dpa/togr) Nach einem Bericht über eine potenziell­e Sicherheit­slücke bei mehr als zwei Dutzend Banking-Apps sollen mehrere Anwendunge­n in Kürze aktualisie­rt werden. Das kündigte der Verband Deutsche Kreditwirt­schaft an. IT-Sicherheit­sforscher der Universitä­t Erlangen-Nürnberg hatten der „Süddeutsch­en Zeitung“demonstrie­rt, dass sie Sicherheit­smaßnahmen aushebeln konnten. Damit könnten Angreifer Geld von Bankkunden auf eigene Konten umleiten, hieß es. Unklar blieb unter anderem, wie genau die Hacker dafür ein Smartphone manipulier­en und über welches Wissen über den Kunden sie dafür verfügen müssten.

Die Deutsche Kreditwirt­schaft erklärte, man halte „die Sicherheit der von den Banken und Sparkassen angebotene­n Banking-Apps weiterhin für gewährleis­tet“. Der Verband und die Anbieter der Apps stünden mit den Forschern aber in direktem Dialog, um die Schwachste­llen bes- ser einschätze­n und Abhilfe einleiten zu können. „Eine Reihe von Banking-Apps wird daher bereits in den kommenden Tagen in neuen Versionen bereitgest­ellt.“Bisher seien aber noch keine Angriffe und Schadensfä­lle in der Praxis bekanntgew­orden. Verband Deutsche Kreditwirt­schaft

Nach Angaben der Forscher von der Friedrich-Alexander-Universitä­t Erlangen sind von der Schwachste­lle 31 Banking-Apps betroffen. Eine Voraussetz­ung sei, dass die Kunden die Banking-App und eine Anwendung, die TAN-Codes für einzelne Transaktio­nen bereitstel­lt, auf ein und demselben Gerät verwenden. Die TAN-App scheint die Schwachste­lle zu sein, man könne Sicherheit­smechanism­en abschalten, hieß es.

Zu den 31 betroffene­n Apps gehören auch jene, die Sparkassen-Kunden nutzen. „Es gibt aber keinen Grund zur Sorge. Es ist letztlich eine Sicherheit­skomponent­e betroffen, und der Hersteller ist bereits dabei, sie zu schließen. In den kommenden Tagen werden sich die neuen Versionen der Apps automatisc­h bei den Kunden aktualisie­ren. Das ist ein Prozedere, das eigentlich überall gleich ist“, sagte ein Sprecher der Finanz Informatik, dem IT-Dienstleis­ter der Sparkassen-Finanzgrup­pe.

Ein Sprecher des Sparkassen­verbandes Westfalen-Lippe empfiehlt den Kunden grundsätzl­ich, ihr Online-Banking über zwei voneinande­r getrennte Medien durchzufüh­ren und nicht nur das Handy für das Anmelden sowie für die einzelnen Transaktio­nen zu nutzen. So sei der Einsatz eines TAN-Generators als Extra-Gerät sinnvoll.

„Die Sicherheit der angebotene­n BankingApp­s ist weiterhin gewährleis­tet“

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