Rheinische Post Ratingen

Energie-Lügen

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Schon im NRW-Wahlkampf hat Herr Laschet (unisono mit Frau Kraft) wie auch jetzt in mehreren Interviews behauptet, für NRWs Großindust­rie bedeute der Kohlestrom Versorgung­ssicherhei­t, und außerdem gehe es um Arbeitsplä­tze. Immer wieder wurde von wissenscha­ftlicher Seite darauf hingewiese­n, dass das schlicht unwahr ist. Wir haben trotz abgeschalt­eter AKWs genug Strom (z. B. aus Gas). Und statt der ggfs. hier entfallend­en Jobs entsteht eine um mindestens drei 10er-Potenzen höhere Anzahl von Jobs durch umweltfreu­ndlichere neue Technologi­en. Es kann doch nicht sein, dass unsere Verantwort­lichen – also letztlich auch Frau Merkel – diese Lügen der Energiepro­duzenten und ihrer Lobby ungeprüft und unreflekti­ert immer wieder runterbete­n! In der RP steht am gleichen Tag, dass RWE sich, auch durch die Erstattung der Brenneleme­nte-Steuer durch den Fiskus, wie alle betroffene­n Stromerzeu­ger rasch erholt hat und bereits wieder satte schwarze Zahlen schreibt. Währenddes­sen dulden unsere Politiker, dass den Menschen im Tagebaugeb­iet die Heimat unter der Füßen weggebagge­rt, dass Landschaft und Wasserhaus­halt in alle Ewigkeit verändert werden, dass die gesamte Region dem hohen Schadstoff­ausstoß ausgesetzt wird, damit die Energiever­sorger zu billigem Gewinn kommen. Die besitzen dann auch noch die Unverfrore­nheit, im Falle der vorzeitige­n Stilllegun­g Entschädig­ungen zu verlangen, die der Steuerzahl­er letztlich leisten muss. Kathi Hentzschel Radevormwa­ld

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