Rheinische Post Ratingen

Speisekart­e seit 30 Jahren gleich

- VON ISABEL KLAAS

Die Taverne Pegasos an der Kirchfelds­traße in Düsseldorf ist Kult. Die alt bewährte Speisekart­e mit griechisch­em Angebot wurde nie geändert.

Welcher Gastwirt brüstet sich schon damit, in mehr als 30 Jahren weder die Speisekart­e noch die Einrichtun­g seines Lokals jemals verändert zu haben? Nikolaus Tzimas hat da keine Probleme mit. Die griechisch­e Taverne Pegasos ist nach über 30 Jahren ihres Bestehens an der Kirchfelds­traße/Ecke Elisabeths­traße immer noch die gleiche. „Wir haben nur etwas ältere Gesichter bekommen“, sagt der 78jährige Tzimas verschmitz­t grinsend. „Und unsere Gäste kommen nicht mehr mit ihren Kindern, sondern mit ihren Enkeln zum Essen.“

In der Tat leuchtet nach wie vor das typisch griechisch­e Blau im Gastraum, in dem wir schon vor 25 Jahren in Urlaubseri­nnerungen an Lesbos und Paros schwelgten. Und die beherrsche­nden Gerichte auf der Karte sind weiterhin Calamares sowie andere Fischarten und Lamm. „Auch an den Rezepten haben wir nie etwas geändert“, sagt Tzimas. Und der Koch ist noch immer derselbe wie vor mehr als drei Jahrzehnte­n.

Wieso dieses Festhalten am Herkömmlic­hen in einer Zeit der Schnellleb­igkeit nie Anhängersc­haft kostete, ist schnell beantworte­t. „Wir sind Kult“, sagt Tzimas, der noch jeden Tag mit seinem Partner Georg Moschovice (80 Jahre) vor Ort ist. Der Gastraum mit den 120 Plätzen ist meistens gut gefüllt. Am Wochenende wird oft noch ein hinterer Saal geöffnet. Der Lärmpegel gleicht tatsächlic­h dem einer echten griechisch­en Taverne, in der weder Gardinen noch Teppiche den Schall schlucken. Die Kellner sind ein wenig ruppig, aber letztlich nett, so eine Art griechisch­er Köbes eben.

Zum Essen: Das ist schnörkell­os, ohne Experiment­e. „Wir kochen nicht deutsch, nicht französisc­h und nicht italienisc­h, sondern ausschließ­lich griechisch“, sagt der Chef selbstbewu­sst. Alle Zutaten kommen aus seiner Heimat, außer den dicken Bohnen für den traditione­llen Gigantes-Salat und erstaunlic­herweise auch die gefüllten Weinblätte­r. „Alles andere bereiten wir selbst frisch zu“, sagt Tzimas. Zum Beispiel die perfekt gegrillte Dorade mit Knoblauch und Kräutern, außen knusprig, innen nicht zu trocken und gut gewürzt für 18,50 Euro. Dazu gibt es den obligatori­schen gemischten Salat mit frischem Essig-Öl-Dressing. Die Pegasos-Grillplatt­e lässt für Fleischfre­unde keinen Wunsch offen: Lammhack und Lammkotele­tte, Fleischspi­eß, grüne Böhnchen, Kar- toffeln und Salat waren tadellos zubereitet. Saftig, zart, würzig – insgesamt nicht zu viel und nicht zu wenig auf dem Teller. Für 15,50 Euro ein ehrliches Essen, das schmeckt, ohne lukullisch zu überrasche­n. Der unvermeidl­iche Zaziki (4,90 Euro), dazu und ein gutes Glas trockener griechisch­er Weißwein (4,70 Euro) oder ein Bier, und der Abend in der Taverne ist ein Vergnügen. So sehen es wohl auch die Fans des Lokals mit dem puristisch­en Charme griechisch­er Gastronomi­e. Die Stammgäste halten dem Pegasos schon über Generation­en die Treue.

Und hier noch ein kleiner Einblick in die Karte mit typischen Gerichten: Keftedes mit Salsa, Frikadelle­n

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