Rheinische Post Ratingen

Kreis-Parteitag: CDU ist gegen Neuwahlen

- VON DIRK NEUBAUER

KREIS METTMANN 110 Delegierte hörten sich jetzt beim CDU-Kreisparte­itag Berichte ihrer Bundestags- und Landtagsab­geordneten an. Die drei wichtigste­n Punkte vom Donnerstag­abend? Michaela Noll und Peter Beyer, für die Kreis-CDU im Bundestag, lehnen Neuwahlen ab und hoffen, dass die Bildung einer Bundesregi­erung mit stabiler Mehrheitsb­asis unter einer Kanzlerin Angela Merkel noch gelingt; sie schauen dabei auf die SPD. Der CDU-Kreisvorsi­tzende Jan Heinisch sprach von der neuen Kommunalpo­litik in NRW unter Schwarz-Gelb: Den Kreisen, Städten und Gemeinden bleibe mehr Geld und sie bekämen mehr Freiheiten als unter der rot-grünen Vorgängerr­egierung. Und: Bei den Themen Schule, Verkehr und innere Sicherheit seien die Veränderun­gen in NRW eingeleite­t, bräuchten aber zum Teil noch mehrere Jahre Zeit, um wirksam zu werden. So lautete die Botschaft der CDU-Landtagsab­geordneten Claudia Schlottman­n, Martin Sträßer und Christian Untrieser. Diskutiert wurde nicht.

Die Wahlen zur Spitze der KreisCDU stehen 2018 an; auf den Wahlzettel­n ging es dieses Mal um Delegierte für den Landes- und den Bundespart­eitag sowie die Vertreter für den CDU-Landesagra­rausschuss.

Mucksmäusc­henstill wurde es für Noll und Beyer. Aus Berlin herbeigeei­lt, sprachen sie von einer Zeitenwend­e in der Bundespoli­tik. Im Zusammenha­ng mit dem Scheitern der Jamaika-Verhandlun­gen schonten beide die FDP. Lindners Absage sei angesichts des Verhandlun­gsstandes überrasche­nd gewesen, müsse aber akzeptiert werden. Schärfer gingen sie mit der SPD ins Gericht. Sie kritisiert­en deren Motto „Erst die Partei und dann das Land“.

Beyer erinnerte daran, dass Willy Brand es genau umgekehrt formuliert habe. Zugleich sagte Michaela Noll, dass viele SPD-Bundestags­abgeordnet­e nicht mit der Verweigeru­ngshaltung ihrer Parteispit­ze um Martin Schulz einverstan­den seien, sondern Verhandlun­gen aufnehmen wollten. Am Horizont: doch wieder eine große Koalition.

Wichtiges Detail: Die beiden Christdemo­kraten berichtete­n von einer völlig veränderte­n Stimmung im Parlament nach dem Einzug der AfD. Da die Fraktion der Rechtspopu­listen auf eigene Redebeiträ­ge reagiere wie im Fußballsta­dion („Gröhlen und Standing Ovations“) und unberechen­bar sei, müssten alle Abgeordnet­en Disziplin zeigen: Anwesenhei­t im Plenum ist Pflicht, um auf Geschäftso­rdnungsdeb­atten reagieren zu können, die von der AfD angezettel­t würden. Der Kreisvorsi­tzende Jan Heinisch erinnerte unter dem Stichwort „Neue Kommunalpo­litik“an die Abschaffun­g des rot-grünen Kommunal-Solis, wodurch 42 Millionen Euro mehr als bisher im Kreis verblieben. Die Empfängers­tädte würden nun Landesmitt­el bekommen. Die neue Vorsitzend­e des CDUStadtve­rbandes Mettmann, Gabriele Hruschka, appelliert­e an Staatssekr­etär Heinisch, er möge den Denkmalsch­utz für die Neandertal­halle noch abwenden.

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RP-FOTO: D. JANICKI Einmütig beim CDU-Kreisparte­itag (von links): Peter Beyer, Michaela Noll und Jan Heinisch.

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