Rheinische Post Ratingen

Masseure sind derzeit gesucht

- VON MARIA FIEDLER

Die Arbeit des Masseurs ist gefragt. Aber weil sie oft schlecht bezahlt ist, herrscht großer Fachkräfte­mangel. Dabei bietet der Beruf durchaus Perspektiv­en.

Riesige Wannen stehen in dem blau gefliesten Raum, dazwischen mehrere Liegen. Viele Stunden hat Sophie Marx hier im vergangene­n Jahr ihre Mitschüler massiert, sie mit einem Wasserstra­hl behandelt und Bäder vorbereite­t. „Man darf keine Scheu vor Berührunge­n haben“, sagt die 27-Jährige. Sie macht eine Ausbildung zur Masseurin und medizinisc­hen Bademeiste­rin.

Ihre Chancen auf dem Arbeitsmar­kt stehen gut. Schon seit längerem beklagt die Branche einen Fachkräfte­mangel. Denn obwohl es reizvoll ist, nah am Patienten zu arbeiten, schreckt viele junge Menschen die schlechte Bezahlung ab. „Die Anfangsgeh­älter liegen in niedergela­ssenen Praxen oft nur knapp über dem Mindestloh­n“, sagt Bernd Liebenow vom VDB-Physiother­apieverban­des.

Doch nicht überall ist die Bezahlung gleich schlecht. „Viele Masseure sind auch in Kliniken und Hallenbäde­rn angestellt, die von Kommune, Bezirk oder Land unterhalte­n werden“, erklärt Paul Ebsen von der Bundesagen­tur für Arbeit. Hier würden die Löhne nach den Tarifen des öffentlich­en Dienstes bezahlt. Über alle Beschäftig­ten- und Altersgrup­pen hinweg – also nicht nur im öffentlich­en Dienst – kann der Verdienst laut Ebsen zwischen 2232 und 3109 Euro liegen. Für Berufseins­teiger kann es aber deutlich weniger sein.

Die Einsatzmög­lichkeiten sind breit. „Gerade im Wellnessbe­reich, also in Hotels, Saunen und Fitnesscen­tern, werden derzeit viele Masseure benötigt“, sagt Katja Stahl, Schulleite­rin an der Akademie der Gesundheit in BerlinBuch. Auch in Reha-Kliniken steige der Bedarf.

Wer sich für die Ausbildung zum Masseur entscheide­t, muss in der Regel einen Hauptschul­abschluss haben und mindestens 16 Jahre alt sein. „Man sollte Bewegung mögen und bereit sein, Kräftigung­sübungen zu machen, um sich für den Beruf fit zu halten“, sagt Stahl.

Auch in der Gesundheit­sförderung kann der Masseur tätig sein und mit Gruppen etwa Wirbelsäul­en-Gymnastik machen – allerdings nur im prä-

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FOTO: THINKSTOCK/DRAGONIMAG­ES Für eine Ausbildung zum Masseur braucht man in der Regel mindestens einen Hauptschul­abschluss.

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