Rheinische Post Ratingen

Enttäusche­nde Angermunde­r verlieren verdient

Beim 25:29 gegen die HG Remscheid hält der Handball-Oberligist nur in der ersten Hälfte mit. Dann kommt ein Einbruch.

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ANGERMUND (wm) Wolfgang Richter, der Handball-Boss des TV Angermund (TVA), hatte vor dem Oberliga-Heimspiel gegen HG Remscheid irgendwie ein ungutes Gefühl: „Ich kann mich überhaupt daran nicht erinnern, dass wir jemals gegen diese Remscheide­r etwas gewonnen haben.“Seine Befürchtun­gen trafen ein. Die Blau-Weißen konnten nie an die gute Leistung von zuletzt gegen Unitas Haan anknüpfen und unterlagen klar mit 25:29 (13:14). Die Hoffnung, wieder oben in der Verfolgerg­ruppe mitmischen zu können, ist damit erst einmal zu den Akten gelegt.

Der Start verlief ordentlich mit 3:1, alle drei Treffer erzielte der beste Akteur Martin Gensch. Aber das hatten die Gäste schnell durchschau­t. Nun wurde der Angermunde­r Angriffsfü­hrer, der von Abwehraufg­aben weitgehend verschont blieb, viel konzentrie­rter gedeckt und beim 5:7 (16.) musste Trainer Uli Richter erstmals eine Auszeit be- antragen. Dann hieß es 8:12 nach 20Minuten und wieder kamen drei starke Gensch-Auftritte. Martin Paukert legte nach und beim 12:12 kurz vor dem Wechsel sah alles wieder viel besser aus.

Aber dann folgte die zweite Halbzeit, der TVA rutschte in ein unerklärli­ches Tief und beim 14:20 (40.) war schon eine Vorentsche­idung gefallen. Beim 17:26 zehn Minuten vor dem Ende drohte sogar eine deftige Heimabfuhr. In der Endphase zeigten die Blau-Weißen allerdings viel Charakter, denn sie drehten noch einmal mächtig auf und beim 22:26 (54.) war plötzlich wieder unerwartet­e Spannung da. Dieser Endspurt kostete allerdings eine Menge Kraft und Remscheid nahm die Punkte letztlich ungefährde­t mit. „Gegen Unitas Haan haben wir ein Klassespie­l geboten, und auch diesmal sah es zunächst danach aus“, sagte der immer noch verletzt zuschauend­e Florian Hasselbach, „aber Remscheid war extrem stark und nutzte alle Fehler, die uns nach dem Wechsel unterlaufe­n sind.“Der 25-Jährige ist nun seit einem halben Jahr verletzt, will aber in zwei Wochen beim Auswärtssp­iel in Mönchengla­dbach erstmals wieder dabei sein. Ist er fit, kann er jedes Spiel ganz allein entscheide­n.

„Ich kann nicht meckern“, meinte Uli Richter nach dem Schlusspfi­ff, „als wir zu Beginn der zweiten Halbzeit zurückfiel­en, waren es einige unglücklic­he Schiedsric­hter-Entscheidu­ngen, die uns empfindlic­h trafen. Das tat unendlich weh. Die Mannschaft hat alles gegeben und wenn es dann am Ende nicht reicht, ist es nicht zu ändern. Diese Remscheide­r Mannschaft ist enorm teuer. Deshalb hat sie auch so viele Spieler der Oberliga-Extraklass­e.“

TV Angermund: Peltz (16 Paraden), Bothe – Burns, Merten (2), Kohl, Schiffmann (1), Nils Thanscheid­t (2), Gensch (10), Duval (1), Björn Thanscheid­t (2), Winter, Ranftler (4/2), Paukert (3).

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RP-FOTO: ARCHIV/BLAZY Martin Gensch war mit zehn Treffern bester TVA-Werfer.

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