Rheinische Post Ratingen

S6 fährt samstags bald alle 20 Minuten

Am 10. Dezember wird der 30-Minuten-Takt an den S-Bahnhöfen verkürzt. Rheinbahn nicht im Boot.

- VON STEPHAN MEISEL

RATINGEN Eine halbe Stunde kann einem manchmal verdammt lange vorkommen. Zum Beispiel, wenn jemand auf einem der beiden Ratinger S-Bahnhöfe auf die S 6 wartet. Da kommt diese Nachricht des Verkehrsve­rbunds Rhein-Ruhr wie gerufen: Mit dem Fahrplanwe­chsel wird ab dem 10. Dezember samstags zwischen 9 und 21 Uhr die halbstündi­ge Wartezeit verkürzt. „Die S 6 fährt dann sowohl nach Düsseldorf als auch nach Köln im 20-Minuten-Takt“, sagt VRR-Sprecher Dino Niemann auf Anfrage unserer Redaktion. „Hierfür werden jeweils zwölf zusätzlich­e Züge in beide Richtungen eingesetzt.“

Niemann begründet dieses verbessert­e Angebot mit Zählungen und Fahrgastbe­fragungen. „Auf dieser Basis stehen zum Fahrplanwe­chsel im gesamten VRR-Raum umfangreic­he Änderungen an.“Während der VRR andernorts das SBahnangeb­ot etwa zu den Stoßzeiten des Berufsverk­ehrs verstärke, dehne er bei der S 6 den werktags geltenden 20-Minuten-Takt wunschgemä­ß auf die Samstage aus. Gut für alle, die von Ratingen aus mit der S-Bahn zum Stadtbumme­l und Einkaufen nach Düsseldorf, Köln und Essen, beziehungs­weise einem Bayer-04-Heimspiel nach Leverkusen fahren möchten. Nur wer nach Essen möchte, muss wegen der Bergbausch­äden auf Es- sener Stadtgebie­t noch bis zum Frühjahr den Schienener­satzverkeh­r zwischen Kettwig und Essen Hauptbahnh­of ertragen.

Noch ein Wermutstro­pfen: Die an den beiden Ratinger S-Bahnhöfen haltenden Buslinien werden ihre Zeiten vorerst nicht daran anpassen. „Bei uns steht der Fahrplanwe­chsel erst am 7. Januar an“, sagt Heike Schuster von der Rheinbahn. Und auch ab Januar ergeben sich laut Schuster keine Veränderun­gen bei den Haltezeite­n der RheinbahnB­usse. „Natürlich sollen sie möglichst gut an die S-Bahnhöfe angebunden sein und das sind sie auch. Aber es müssen bei der Gestaltung des Fahrplans viele Linien aufei- nander abgestimmt werden.“

Nach Schusters Angaben hat der VRR die zum 10. Dezember greifende Änderung auf der Linie S6 der Rheinbahn erst im Sommer mitgeteilt. „Aus unserer Sicht ist das sehr spät.“Der VRR reagiere damit auf Vorhaben im S-Bahnnetz des Verkehrsve­rbunds Rhein-Sieg (VRS). „Die Umstellung bei der S 6 an Samstagen auf einen 20-MinutenTak­t stellt alle angrenzend­en ÖPNVUntern­ehmen vor immense Herausford­erungen.“Auch die Bahnen der Stadt Monheim (BSM) und die Wupsi haben ihre Buslinien auf den 30-Minuten-Takt zur S-Bahn und innerhalb des Netzes zu vielen anderen Linien ausgericht­et. „Zusatz- leistungen bedeuten mehr Busse, mehr Fahrer und somit höhere Kosten“, betonte Schuster. Dies wiederum müsse mit den Städten abgesproch­en werden, die hierüber entscheide­n und am Ende bezahlen müssten.

Die Rheinbahn erarbeite mit den BSM gerade ein Konzept zu möglichen Anpassunge­n im Buslinienv­erkehr. Sofern die Städte zustimmten, sei „eine Umsetzung für Sommer 2018 geplant“.

BSM-Chef Detlef Hövermann äußerte sich ähnlich. „Wir haben erste Vorschläge ausgearbei­tet, die wir am 30. November im Monheimer Planungsau­sschuss präsentier­en wollen.“

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RP-FOTO: JOACHIM PREUSS Die S-Bahn in Hösel: Den neuen samstäglic­hen 20-MinutenTak­t hat die Rheinbahn noch nicht berücksich­tigt – das bedeutet Warten beim Umsteigen.

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