INFO Damit die Baustelle nicht zur Klaustelle wird
Im Jahr 2008 begann ein niederländischer Baustoff-Lieferant damit, seinen Kunden die VideoÜberwachung ihrer Baustellen anzubieten. 2016 wurde Bauwatch als eigenständiges Unternehmen ausgegründet. Derzeit bewache man 1600 Baustellen in den Niederlanden, Belgien und Deutschland, rund 500 sind es hierzulande. Aus Polizeikreisen werden inoffiziell die Baustellenbetreiber für die oftmals mangelhafte Sicherung ihrer Einsatzorte kritisiert. Die einzelnen Vorfälle werden nicht gesondert ausgewiesen, sondern gehen ein in die Diebstahlszahlen. Roos versichert, das sei nicht der Fall. Alle Bereiche außerhalb der Baustellen würden konsequent von einer digitalen Maske verdeckt.
Für die nahe Zukunft plane Bauwatch einen weiteren Ausbau der Ratinger Deutschlandzentrale und der Zahl der Beschäftigten. Derzeit sind 25 Personen für das Unternehmen tätig. Das sei angesichts des Potenzials hierzulande zu wenig. Während die deutsche Polizei in ihrer Statistik Baustellendiebstähle nicht gesondert ausweist, hören die Bauwatch-Akquisiteure jeden Tag neue Räuberpistolen. Wenn dann im Gegenzug die Baustellenleiter erfahren, dass eine Bauwatch-Kamera bereits für eine Woche aufgestellt wird – was laut de Roos 200 Euro kostet, dann entscheiden sich viele für die Überwachung per Video. Und schon leuchtet in Deutschland eine weitere Baustelle in grünem Licht.