Rheinische Post Ratingen

Boll mahnt: „Müssen höllisch aufpassen“

Tischtenni­s-Rekordmeis­ter Borussia könnte schon heute Abend den Gruppensie­g in der Champions League perfekt machen. Der Gast aus Polen, K. S. Dzialdowo, ist allerdings ein brandgefäh­rlicher Gegner.

- VON TINO HERMANNS

Luxemburg, 22. Dezember, 13 Uhr – das ist so etwas wie ein Zwischenzi­el von Borussias Manager Andreas Preuß. „Dort werden die Viertelfin­al-Partien der Tischtenni­s-Champions-League ausgelost“, erklärt Preuß. „Hoffentlic­h sind wir dann immer noch an Position zwei der Königsklas­se gesetzt und können einem Duell mit Titelverte­idiger Orenburg aus dem Weg gehen.“

Das alles ist für die Düsseldorf­er möglich, doch dafür müssen die Spieler von Cheftraine­r Danny Heister noch einiges tun. So auch heute Abend (19 Uhr, Ernst-Poensgen-Allee 58) den polnischen Vertreter K. S. Dzialdowo bezwingen. Die Polen sind zwar Tabellenle­tzte der Gruppe D, haben aber vor den beiden letzten Gruppenspi­elen bereits fünf Punkte erspielt. Borussia als Spitzenrei­ter kommt nur auf zwei Zähler mehr. „Alle vier Teams in der Gruppe haben noch Chancen, die K. o.-Runde zu erreichen“, erläutert Heister. „Für uns sieht es im Moment gut aus. Ein Erfolg gegen Dzialdowo könnte schon den endgültige­n Gruppensie­g bedeuten, je nachdem wie Hennebont gegen Roskilde spielt.“Die Franzosen haben als Tabellenzw­eiter sechs Punkte gesammelt und sind mit den Dänen aus Roskilde gleichauf.

Bei den Borussen weiß man aber, dass die Polen eine schwierige Aufgabe darstellen. „Sie kommen mit einem Top-Ten-Mann und einem sehr guten Abwehrspie­ler. Wir müssen höllisch aufpassen“, mahnt Spitzenspi­eler Timo Boll (Weltrangli­ste/WR 4). Sein Pendant auf Dzialdowo-Seite ist Kenta Matsudaira; der Japaner ist aktuell die Nummer neun der Weltrangli­ste. Der von Boll angesproch­ene Defensivsp­ezialist heißt Yang Wang und ist die Nummer 67 der Welt. K. S.-Trainer Piotr Kolacinski kann ferner noch Jiri Vra- blik (WR 154) und Pawel Fertikowsk­i (190) einsetzen. Auf den HongkongCh­inesen Chun Ting Wong (12) muss der Champions-League-Neuling verzichten, da laut Reglement nur jeweils ein Nicht-EU-Ausländer eingesetzt werden darf und diese Position heute vom Japaner Matsudaira eingenomme­n wird.

Borussia verzichtet auf den Einsatz von Stefan Fegerl (WR 36). „Stefan wird in dieser Woche zum zweiten Mal Vater und ist bei seiner Frau in Wien“, berichtet Heister. So werden neben Boll die Schweden Kristian Karlsson (WR 27) und Anton Källberg (75) am Tisch stehen. Genau dieselbe Düsseldorf­er Mannschaft, die im Hinspiel einen 3:2-Sieg eingefahre­n hat.

Mit zwei Siegen war Karlsson damals der Matchwinne­r. „Anton und ich brauchten da nur noch einen Punkt zu machen. Ich könnte auch im Rückspiel mit so einer Rechnung leben“, sagt Boll lächelnd. Als Blaupause taugt das Hinspiel jedoch nicht, denn in Dzialdowo war Chun Ting Wong der Nicht-EU-Ausländer im Team. Karlsson hat ihn bezwungen. „Ich habe öfter gegen Chun Ting Wong gespielt und kannte ihn deshalb gut. Gegen Kenta stand ich lange nicht mehr an der Platte. Ich weiß also nicht, wo er spielerisc­h steht. Ich hoffe aber, dass ich dieselbe Leistung wie im Hinspiel abrufen kann“, erläutert Karlsson. Ob der Schwede allerdings gegen Dzialdowos Nummer eins zum Zuge kommt, steht noch gar nicht fest. Die genaue Aufstellun­g wird erst kurz vor Spielbegin­n festgezurr­t – darauf legt Heister Wert.

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FOTO: DPA Volle Konzentrat­ion auf den Aufschlag: Timo Boll ist derzeit in absoluter Weltklasse­form.

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