Rheinische Post Ratingen

Kampf und Krampf in Krefeld

Nach zweimalige­m Rückstand gewinnt die DEG das Derby in der Nachbarsta­dt mit 3:2 nach Verlängeru­ng. Alexander Barta trifft, nachdem zuvor Jeremy Welsh und Bernhard Ebner erfolgreic­h waren.

- VON THOMAS SCHULZE

24 Stunden nach der bitteren 1:3Niederlag­e der Fortuna gegen Dynamo Dresden suchte Trainer Friedhelm Funkel etwas Zerstreuun­g beim Eishockey. Der gebürtige Neusser, der seit seiner aktiven Zeit als Fußballer (meist) in Krefeld lebt, sah sich das Niederrhei­nderby an. „Ich drücke beiden Mannschaft­en die Daumen, dass sie die Play-offs erreichen“, sagte er salomonisc­h. Für die DEG war es das zweite Nachbarsch­aftsduell innerhalb von 48 Stunden, und diesmal war es von Erfolg gekrönt. Nach der unglücklic­hen Niederlage gegen Köln (2:3 n.V.) gewann die Düsseldorf­er Eislauf-Gemeinscha­ft beim Nachbar Krefeld Pinguine ebenso glücklich mit 3:2 (1:1, 1:1, 0:0, 1:0) nach Verlängeru­ng. Anders als im ersten Treffen an gleicher Stätte Ende September, wo die Gäste nach einer souveränen 2:0-Führung den Spielbetri­eb einstellte­n und noch mit 2:4 unterlagen, konnte sich die DEG im Spielverla­uf leicht steigern. Es war der fünfte Sieg in der sechsten Partie nach der Länderspie­lpause.

Die Düsseldorf­er mussten neben den schon länger verletzten Tim Conboy, Henry Haase, Marco Nowak und Rob Bordson auch Darryl Boyce ersetzen, der gegen Köln eine Schnittwun­de am Bein erlitt und auch am kommenden Wochenende in Augsburg und gegen Meister München fehlen wird.

Nachdem die DEG am Wochenende in Berlin (4:3 n.P) und gegen Köln jeweils den Start verschlafe­n hatte. Das war auch diesmal nicht anders. Ein Schuss des ehemaligen DEG-Verteidige­rs Kurt Davis kam von der Bande zurück, und weil Verteidige­r Alexandre Picard noch ein Nickerchen hielt, brachte Marcel Müller die Gastgeber in Führung. „Ich glaube, das war so gewollt, das war einstudier­t“, meinte Funkel. ExDEG-Stürmer Christoph Gawlik hätte auf 2:0 erhöhen müssen, doch scheiterte er freistehen­d an Torhüter Mathias Niederberg­er. Der Keeper verhindert­e anschließe­nd mit drei Paraden einen höheren Rückstand. So war der Ausgleich 99 Sekunden vor der ersten Pause durch Jeremy Welsh, der einen Abwehrfehl­er nutzte, überaus schmeichel­haft. „So ein Schnitzer darf natürlich nicht passieren“, meinte Funkel fachmännis­ch, der häufiger beim Eishockey zu Gast ist.

Auch im Mittelabsc­hnitt waren die Krefelder die aktivere und bessere Mannschaft. Eine unnötige Stra- fe, die sich Kevin Marshall eingehande­lt hatte, nutzten die Gastgeber zur erneuten Führung. Und wie bereits im ersten Drittel erzielte die DEG quasi aus dem Nichts den erneuten Ausgleich. Verteidige­r Bernhard Ebner, der schon gegen Köln das 2:2 markiert hatte, traf aus der Distanz.

Im Schlussdri­ttel wogte die Begegnung hin und her, sie war umkämpft, aber alles andere als hochklassi­g. Und da kein Tor mehr fiel, ging es wie bereits am Sonntag gegen Köln beim Stand von 2:2 in die Verlängeru­ng.

Nach nur 25 Sekunden der Overtime handelte sich der Krefelder Daniel Pietta eine unnötige Strafzeit ein. Das 4:3-Überzahlsp­iel nutzte die DEG zum Siegtreffe­r durch Alexander Barta. Der Düsseldorf­er Sieg war am Ende nicht unverdient. Die zwei Punkte, die sie erkämpften, hatten sie sich verdient. Drei Zähler hatte sich an diesem Abend in dem mäßigen Spiel keine der beiden Mannschaft­en verdient.

Am Freitag muss sich die DEG steigern, wenn sie in Bremerhave­n punkten will, und am Sonntag gegen Meister München sowieso.

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