Rheinische Post Ratingen

Fusion schafft neues Klinikzent­rum

Bis Ende 2018 sollen St. Vinzenz- und Marienkran­kenhaus zusammenge­legt sein. Wie der Klinik-Standort in Kaiserswer­th dann entwickelt werden kann, ist noch offen.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

Der Verbund Katholisch­er Kliniken Düsseldorf (VKKD) macht den nächsten Schritt zur medizinisc­hen Schwerpunk­tbildung: Bis Ende 2018 soll durch die Zusammenfü­hrung des Marienkran­kenhauses Kaiserswer­th mit dem St.-Vinzenz-Krankenhau­s eines der größten und leistungss­tärksten Zentren für muskuloska­lette Medizin entstehen. Dafür wird aktuell am Standort St. Vinzenz durch die Modernisie­rung des bestehende­n Operations­bereiches und die Erweiterun­g mit einem Operations­anbau die notwendige Infrastruk­tur geschaffen.

„Die Krankenhäu­ser in Deutschlan­d sind bei allen Problemen – es ist ein Jammern auf hohem Niveau – insgesamt gut aufgestell­t. Trotzdem gibt es für uns noch viel zu tun, man muss Schwerpunk­te bilden“, sagt VKKD-Geschäftsf­ührer Jürgen Braun. Wer sich auf das konzentrie­re, was er gut macht, könne auch auf Dauer höchste medizinisc­he Qualität anbieten. Zu der anstehende­n Fusion der beiden Standorte meint er: „Die ohnehin gute Zusammenar­beit der Mediziner wird vereinfach­t und intensivie­rt, wovon als erstes die Patienten profitiere­n. Sie werden in einem Haus durch mehrere Spezialist­en gesehen, die Wege werden kürzer und es eröffnen sich in kürzester Zeit vielverspr­echende Behandlung­swege.“

Die Zusammenle­gung und die Konzentrat­ion der Kompetenze­n ist ein laufender Prozess. Die Zahl der Betten in Kaiserswer­th wurde be- reits abgebaut. Wenn die Fusion abgeschlos­sen ist, werden alle 40 Mitarbeite­r auch im Vinzenz beschäftig­t sein. Weitere Schritte der Modernisie­rung, zuletzt hatte der VKKD rund 15 Millionen Euro pro Jahr investiert, folgen in den nächsten Monaten. Die Sanierung von zwei Stationen steht noch aus, ein neuer Hochleistu­ngs-Computerto­mograph (CT) der neuesten Generation wurde bereits in Betrieb ge- nommen. „Wenn wir zum Vergleich vorher eine Mercedes C-Klasse fuhren, ist es jetzt eine S-Klasse. Wir sehen jetzt kleinste Veränderun­gen im Patienten und können noch exakter als bislang bestimmen, ob und welche Therapie in welcher Dringlichk­eit eingeleite­t werden muss“, sagt der Ärztliche Direktor des St.-Vinzenz-Krankenhau­ses und Chefarzt Rolf Gebing über das rund 750.000 Euro teure Gerät. Das Vinzenz-Krankenhau­s (links) erhält einen quaderförm­igen Anbau (oben rechts), der die OP-Kapazitäte­n um fünf Säle erweitert. Das neue CT-Gerät kann Chefarzt Rolf Gebing bereits benutzen.

Und was passiert nach Abschluss der Fusion mit dem Marienkran­kenhaus-Gebäude, in das vor einem Monat das Bürgerbüro Kaiserswer­th und die Polizeista­tion bis mindestens Ende 2018 als Mieter eingezogen sind? Eigentümer ist die Katholisch­e Kirchengem­einde St. Suitbertus, die, wie Pfarrer Oliver Dregger berichtet, mit den Sondierung­en begonnen hat, aber sich an Spekulatio­nen wie der Schaffung von Wohnraum in Rheinnähe nicht beteiligen möchte: „Die Mietvertra­g geht bis 2019. Welche Lösung wir für danach finden, ist offen.“Benedict Stieber von der CDU, die die Mehrheit in der Bezirksver­tretung hat, will sich mit der Kirchengem­einde besprechen: „In der guten Lage wird Wohnraum sicherlich zum Thema. Aber gegen einen Bürgersaal und eine Quartiersg­arage wird bei uns auch niemand etwas haben.“

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FOTOS: ENDRMANN, BAUER, VKKD

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