Rheinische Post Ratingen

Marilyn Monroe

- VON GREGOR MAYNTZ

Söders Verkleidun­gen zur „Fastnacht in Franken“in den vergangene­n Jahren BERLIN/MÜNCHEN Der Machtkampf in der CSU geht mit Getöse in die entscheide­nde Phase. Nun hat sich nach Informatio­nen unserer Redaktion Innenminis­ter Joachim Herrmann (61) intern bereiterkl­ärt, gegen Finanzmini­ster Markus Söder (50) im Rennen um die Nachfolge von Parteichef Horst Seehofer als Ministerpr­äsident anzutreten. Zugleich versuchte die CSU-Landtagsfr­aktion, Seehofer das Heft aus der Hand zu nehmen, als sie beschloss, noch vor dem Parteivors­tand am Montag in einer Sondersitz­ung über die Spitzenkan­didatur zur nächsten Landtagswa­hl abzustimme­n. Die Initiative des Söder-Lagers, das in der Fraktion die Mehrheit zu haben scheint, wurde nur mit Mühe gesichtswa­hrend bemäntelt. Eine kleine Runde von Söder-Gegnern hatte sich zuvor in der Staatskanz­lei da- rauf verständig­t, einen Gegenkandi­daten zu präsentier­en. Herrmann blieb offiziell dabei, erst die Entscheidu­ng Seehofers darüber abzuwarten, ob er erneut kandidiere­n will. Intern schien jedoch klar, dass es Montag zur Kampfabsti­mmung kommt.

Es ist dann die finale Auseinande­rsetzung. Denn in Söder und Herrmann personifiz­ieren sich die beiden gegeneinan­der stehenden Grundström­ungen in der Partei. Vor allem ist ein personelle­r Kompromiss – der eine Partei-, der andere Regierungs­chef – nahezu ausgeschlo­ssen, da beide aus Franken stammen und das die übrigen mächtigen Bezirke nicht mitmachen werden. Herrmann war ursprüngli­ch für einen wichtigen Ministerpr­osten in Berlin vorgesehen, nun sieht es jedoch danach aus, als könne Seehofer selbst als Parteichef in die nächste Bundesregi­erung ein-

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