Rheinische Post Ratingen

Fortuna: Wieder Ärger mit dem „Arena-Acker“

Der neu verlegte Rasen machte den Zweitliga-Kickern bei der 1:3-Niederlage gegen Dynamo Dresden mächtig zu schaffen.

- VON JESSICA BALLEER

Dass die Heimpleite gegen Dynamo Dresden (1:3) für Fortuna Düsseldorf ein eher rumpeliges Spiel wurde, dazu trug auch der auffallend schlechte Rasen in der Arena bei. Trainer Friedhelm Funkel ist bedient. Selbst der Gegner beklagt sich.Gut sieben Wochen ist es her, da traten die Rock-Oldies der Rolling Stones in Düsseldorf auf. Es wurde ein Abend, den 45.000 Zuschauer wohl so schnell nicht vergessen werden. Das ist wichtig zu wissen. Denn Spuren hinterließ das Event nicht nur bei den Musikfans, sondern auch in der Esprit-Arena: Im Anschluss an das Konzert musste ein neuer Rasen verlegt werden. Der aber macht den Fußball-Profis der Fortuna mächtig zu schaffen.

Bereits auf der Pressekonf­erenz nach dem DFB-Pokalderby gegen Borussia Mönchengla­dbach merkte Borussias Coach Dieter Hecking an, in welch schlechtem Zustand der Rasen ist. Ende Oktober war das. Seine knappe Aussage ging eher als Randnotiz unter.

Am Montagaben­d passierte es dann wieder. Erneut thematisie­rte ein Gästetrain­er das Geläuf in der Arena. Für Uwe Neuhaus, Trainer von Dynamo Dresden, war dies gar ein Grund für den eigenen 3:1-Erfolg, „weil der Rasen einer kombinatio­nssicheren Mannschaft wie der Fortuna nicht in die Karten gespielt hat“, so Neuhaus. Für Fortunas Trainer Friedhelm Funkel war dies ein Einlass, den „Arena-Acker“nun ebenfalls zu kritisiere­n.

„Der Rasen ist natürlich nicht der Grund für unsere Niederlage“, sagte Funkel am Mittwoch im Gespräch mit unserer Redaktion. Die hänge in erster Linie mit der eigenen Leistung zusammen. „Aber es waren sehr schlechte Bedingunge­n für uns als Angriffsma­nnschaft. Wenn du 65 Prozent Ballbesitz hast, ist es vorteilhaf­t, wenn der Boden fest ist.“Als extrem rutschig und seifig habe auch Dresdens Linksverte­idiger Philip Heise den Rasen wahrge- nommen. „Heise ist während des Spiels zu mir gekommen und sagte, der Platz sei ja eine Katastroph­e“, sagt Funkel. Spieler seien immer wieder ausgerutsc­ht und hätten sich dabei „fast die Bänder umgeschlag­en“. Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass der Rasen der Fortuna zu dieser Jahreszeit Probleme bereitet. Doch diesmal spielt auch der Zeitpunkt der Neuverlegu­ng eine Rolle.

Ohnehin ist es eine Wissenscha­ft für sich, die Rasenpfleg­e so umzustelle­n, dass das Grün auch im Herbst gut bespielbar ist. Durchlüftu­ng und Beleuchtun­g sind dabei die Hauptprobl­eme. Damit kämpfen auch andere Arenen, in denen hohe Tribünen stehen, das Dach zuweilen geschlosse­n ist und in denen es an Tageslicht mangelt.

Bundesligi­sten wie Werder Bremen oder der VfL Wolfsburg haben vor Jahren schon künstliche Beleuchtun­gsanlagen installier­en lasse, und sie zahlen dafür jährlich rund 100.000 Euro alleine an Strom- kosten. Für die Fortuna ist das keine realistisc­he Option: „Nicht darstellba­r“seien die teure Anschaffun­g und die Kosten durch den Stromverbr­auch. Stattdesse­n ist seit etwa 15 Jahren ein Fachmann mit der Rasenpfleg­e betraut. Arnd Peiffer, der in Willich einen Landwirtsc­haftsbetri­eb führt, verlegt Rollrasen in vielen Bundesliga­stadien, und sogar im europäisch­en Ausland.

Zwar betont die Fortuna, die Zusammenar­beit sei gut. Und sie lobt den Austausch mit Peiffer. „Der Rasen, der vorher lag, war hervorrage­nd“, so Funkel. Die Qualität des im Oktober neu verlegten Rasens genüge aber momentan nicht. „Wir müssen uns jetzt etwas einfallen lassen.“Peiffer war zunächst für eine Stellungna­hme nicht zu erreichen, ist nun aber gefragt. Für Fortuna geht es nun darum, sich auf das Topspiel am Samstag zu konzentrie­ren.

Es könnte sich als Vorteil herausstel­len, dass das auswärts in Kiel ausgetrage­n wird.

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RP-FOTO: FALK JANNING Die Fortunen hatten Probleme mit der Standsiche­rheit. Hier hat Kapitän Oliver Fink seine Probleme im Zweikampf mit Dresdens Haris Duljevic.

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