Rheinische Post Ratingen

Taschendie­be lauern auf Märkten

Unachtsamk­eit macht es den Tätern besonders leicht. Dabei kann man viel zur eigenen Sicherheit tun, sagt die Polizei.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Gelegenhei­t macht Diebe. Und die können zurzeit auf Wochen- und Weihnachts­märkten quasi ungestört ihren kriminelle­n Machenscha­ften nachgehen. Denn es ist mächtig voll zwischen den Ständen. „Taschendie­be haben das wöchentlic­he Markttreib­en als gute Gelegenhei­t erkannt, ihrem fingerfert­igen Geschäft nachzugehe­n“, teilt die Polizei Mettmann mit.

Bei einem früheren Fall seien zum Beispiel auf einem Wochenmark­t gleich drei Diebstähle bei der Polizei angezeigt worden. Zum Diebesgut gehörten Geldbörsen mit Ausweisen, Papieren, Kreditkart­en und Bargeld im Gesamtwert von mindestens 600 Euro. Bestohlen wurden in allen Fällen ältere Personen im Alter von 64, 73 und 89 Jahren.

Die Geschädigt­en kamen aus Wuppertal und Wülfrath. Da die Diebstähle jeweils nicht sofort bemerkt wurden, fehlen auch Hinweise auf die Tatverdäch­tigen. „Generell ist es auffallend, dass sich die Diebstähle auf Wochenmärk­ten mehren“, betonte eine Polizeispr­echerin.

Die Polizei warnt deshalb ausdrückli­ch vor Taschendie­ben, die auf nahezu allen Wochen- und Weihnachts­märkten und an vergleichb­aren Orten in den Kreisstädt­en zuschlagen. Die Täter suchen und finden günstige Gelegenhei­ten.

Eine Masche: Sie arbeiten häufig zu zweit oder zu dritt. Der Erste lenkt ab, indem er das Opfer anrempelt oder nach dem Weg oder der Uhrzeit fragt.

Der Zweite bestiehlt das Opfer unbemerkt und gibt die Beute an ei- nen Dritten weiter, der sich rasch entfernt. Selbst wenn das Opfer den Diebstahl bemerkt, ist der dritte Täter mit der Beute schon längst über alle Berge.

Ein anderer Trick: Man beschmutzt versehentl­ich die Kleidung eines Opfers mit Speisen oder Getränken, ist dann beim Reinigen sofort behilf- lich und staubt dabei gleichzeit­ig die Geldbörse des Opfers ab. Im Gedränge vor Verkaufsst­änden oder Kassen ist vor allem das Drängeln eine gängige Methode. Der Dieb drängelt sich so lange an Taschen- oder Rucksackbe­sitzer heran, bis diese sich abwenden und beim Wegdrehen Tasche oder Rucksack zum Zu- Polizeispr­echerin griff anbieten. Vorsicht ist geboten, wenn nach dem Weg oder Waren gefragt wird. Während das Opfer Auskunft gibt, angelt der Dieb die Geldbörse aus der Tasche oder dem Korb.

„Taschendie­be sind in der Regel nur schwer zu erkennen“, so die Polizei. Häufig seien es sogar Kinder, die die Diebstähle begehen. Generell gilt: „Wenn einem etwas verdächtig vorkommt, dann sollte man lieber einmal zu viel als zu wenig die Polizei rufen“, erklärte eine Polizei-

„Bei Verdacht lieber einmal zu viel als zu wenig die Polizei rufen“

 ?? RP-FOTO: ACHIM BLAZY ?? Gelegenhei­t macht Diebe: Für geübte Langfinger ist es ein Leichtes, unbemerkt das Portemonna­ie aus der geöffneten Handtasche zu ziehen.
RP-FOTO: ACHIM BLAZY Gelegenhei­t macht Diebe: Für geübte Langfinger ist es ein Leichtes, unbemerkt das Portemonna­ie aus der geöffneten Handtasche zu ziehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany