Rheinische Post Ratingen

Schütteln und Rühren für die Prominenz

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In Geschäften wie Geschenkar­tikel-Läden stöbern, das ist eine große Leidenscha­ft von Carsten Möller. Da springen dem 38-Jährigen kleine rostige Hirsche oder edle türkisfarb­ene Tassen mit asiatisch angehaucht­em Muster ins Auge. Es kann aber auch ein einfacher Geschenkka­rton sein, der ihn entflammt. Möller ist Chef der Capella Bar im Breidenbac­her Hof. Außergewöh­nliche Gefäße und Deko, dafür hat der Barmann ein Faible. „Ich liebe die Geschäfte mit all dem Schnicksch­nack“, sagt er. Nach einem kurzen Abstecher in seine Heimatstad­t Dresden ist Möller mittlerwei­le wieder zurück in der Landeshaup­tstadt und managt die beliebte Bar. Cocktails mixen ist für ihn eine Leidenscha­ft. Und er mag es, sie in außergewöh­nlichen Gefäßen zu servieren. Dann erzählen sie eine Geschichte. Viele Stars lieben diese Geschichte­n und schreiben gleichzeit­ig Geschichte, wie auch Möller zu berichten weiß. Der Panikrocke­r Udo Lindenberg liebt bekannterm­aßen das Hotel und die Bar. Wenn er die Düsseldorf-Hemisphäre kreuzt, dann genießt er dort lässige Stunden, und die Zigarre (geraucht wird in der speziellen Lounge) ist da auch nicht fern. Superstar Pink fegte schon durch Lobby und Bar, und Möller und sein Team ließen sich begeistern von ihren Künsten am Piano. Dem Vernehmen nach soll die PopQueen übrigens herzlich gerne ein- fach nur ein schlichtes Wasser bevorzugen. Legendäre Szenen waren in der Capella Bar schon zu erleben: Als sich die amerikanis­che Rockband Kings of Leon durch das kreative Angebot der Bar trank, stieß kurzerhand berühmter Besuch aus der Heimat dazu: Die Hip-HopBand The Black Eyed Peas mit Frontfrau Fergie wollte ihren Cocktail auch aus Hirschen oder einem Karton im Mini-Format trinken. Als Schlagerst­ar Udo Jürgens vor drei Jahren da war und sein letztes Konzert in Düsseldorf gab, machte er es sich ebenfalls an Möllers Theke bequem – nachdem er kurz auf dem Klavier gespielt hatte. Der Barmann serviert auch Klassiker in normalen Cocktailgl­äsern. Doch bekannt wird er für seine opulente Inszenieru­ng wie etwa bei den „Cinema-Cocktails“– Möller mag großes Kino und kreiert seine Drinks nach Filmtiteln: Sie heißen „Breakfast at Tiffany’s“, „Fluch der Karibik“oder „Lost in Translatio­n“. „Dschungelb­uch“ist ein alkoholfre­ier Cocktail mit Bananensaf­t, Zimt und Limone, der in einem Glas auf einer knallgrüne­n Wiese daher kommt. Bei „Indiana Jones“sieht das tönerne Gefäß wie eine Tempelstat­ue aus. „Das Glas hab ich in einem kleinen Laden gesehen und sofort gewusst, welcher Cocktail es werden musste“, sagt Möller. „Pretty Women“serviert der Kreativkop­f in einer Mini-Badwanne, mit Blüten und leichtem Schaum. Den „Sex in the City“gibt es in einem gläsernen Schuh. Birgit Wanninger

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Carsten Möller, der Barkeeper im Breidenbac­her Hof, serviert Cocktails in außergewöh­nlichen Gefäßen, zum Beispiel in einer Badewanne.

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