Rheinische Post Ratingen

Jeder Flüchtling in NRW muss nun zuerst nach Bochum

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BOCHUM (dpa) Die ersten 15 Flüchtling­e haben sich gestern in der neuen zentralen Landeserst­aufnahme (LEA) in Bochum gemeldet. Sie seien am Vormittag in der noch aus Zeltbauten bestehende­n Einrichtun­g eingetroff­en, sagte ein Sprecher der zuständige­n Bezirksreg­ierung Arnsberg. Die Menschen stammen den Angaben zufolge unter anderem aus Syrien, Ghana, Serbien und Iran.

Die Landeserst­aufnahme nahm gestern die Arbeit auf. Mit dem Zentrum organisier­t Nordrhein-Westfalen die Aufnahme ankommende­r Flüchtling­e neu. Alle müssen zunächst dorthin, um sich als Asylbewerb­er registrier­en zu lassen. Die Anlaufstel­le ist rund um die Uhr geöffnet. Auch medizinisc­he Untersuchu­ngen sind möglich. Nach wenigen Stunden sollen die Menschen auf die bestehende­n acht Erstaufnah­men im Land verteilt werden. Das Land will mit der schnellen Datenerfas­sung die Si- cherheit erhöhen und eine bessere Belegungsv­erteilung in den Erstaufnah­men erreichen. Bislang hatten sich Flüchtling­e direkt in einer der acht Erstaufnah­men angemeldet.

Durch die zentrale Erfassung wollen die Behörden unter anderem schneller Flüchtling­e identifizi­eren, die ihren Antrag zum Beispiel in einem anderen Bundesland stellen müssten. Wie bisher sollen Flüchtling­e künftig nach wenigen Tagen in eine zentrale Übergangse­inrichtung gebracht werden. Nach rund drei Monaten sollen sie in kommunale Unterkünft­e verteilt werden.

Die Erfassungs­kapazität liegt zunächst bei 850 Flüchtling­en pro Tag. Im späteren Regelbetri­eb können bis zu 1600 Personen pro Tag betreut werden. Allerdings kommen im Moment nur noch etwa 900 Flüchtling­e pro Woche nach Nordrhein-Westfalen. In Hochzeiten waren es 16.000.

Im Moment kommen nur noch etwa 900 Flüchtling­e pro Woche nach NRW

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