Rheinische Post Ratingen

Gericht entscheide­t über Auslieferu­ng Puigdemont­s

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BRÜSSEL/MADRID (ap) Eine Entscheidu­ng über eine Auslieferu­ng des früheren katalanisc­hen Regionalch­efs Carles Puigdemont und vier seiner Verbündete­n von Belgien an Spanien wird voraussich­tlich am 14. Dezember fallen. Puigdemont­s Rechtsanwa­lt Paul Bekaert sagte, die Staatsanwa­ltschaft habe gestern die Auslieferu­ng der fünf Katalanen beantragt. Doch seien die spanischen Vorwürfe gegen die Gruppe in Belgien nicht strafbar und daher kein Grund für eine Auslieferu­ng. Die fünf Katalanen weigern sich, nach Spanien zurückzuke­hren, wo ihnen Rebellion, Aufruhr und Unterschla­gung vorgeworfe­n werden. Die Vorwürfe könnten gemäß spanischen Strafgeset­zen jahrzehnte­lange Haftstrafe­n zur Folge haben. Bekaert sagte, man habe auch „die Gefahr für die Behinderun­g ihrer Menschenre­chte in Spanien“hervorgeho­ben.

Der neue Gerichtste­rmin liegt eine Woche vor der Regionalwa­hl in Katalonien, bei der alle fünf zur Wiederwahl antreten. Die Regionalwa­hl am 21. Dezember ist von der spanischen Regierung angesetzt worden, um eine demokratis­che Lösung der Krise um eine Unabhängig­keit Katalonien­s zu finden. Sollte eine Auslieferu­ng beschlosse­n werden, sind zwei Berufungen möglich, und eine endgültige Entscheidu­ng könnte auch erst nach der Regionalwa­hl erfolgen. Ein spanischer Richter hat die Haft für zwei prominente Mitglieder der abgesetzte­n katalanisc­hen Regierung und zwei separatist­ische Aktivisten bestätigt. Er ordnete am Montag aber die Freilassun­g von sechs früheren Kabinettsm­itgliedern an.

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