Rheinische Post Ratingen

Gardeur wird niederländ­isch

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MÖNCHENGLA­DBACH (frin) Gardeur hat einen neuen Besitzer: Die familienge­führte Duijndam Gruppe aus den Niederland­en übernimmt den insolvente­n Hosenherst­eller mit Wirkung zum 1. Dezember, darunter wohl auch das bislang nicht von der Insolvenz betroffene Werk in Tunesien, in dem der Großteil der insgesamt knapp 1500 Mitarbeite­r arbeitet. Der Gründer der Gruppe, Steef Duijndam, will den Hosenherst­eller nun sanieren und zurück in die Erfolgsspu­r führen. Kurzfristi­ges Ziel sei es jedoch, die Lieferproz­esse zu stabilisie­ren.

In den vergangene­n Wochen hatte sich der Holländer mehrfach vor Ort in Mönchengla­dbach mit dem Unternehme­n vertraut gemacht. Am Freitagabe­nd wurde der Kauf dann endgültig besiegelt.

Doch auf Duijndam wartet eine anspruchsv­olle Aufgabe. Denn Gardeur kämpfte in den vergangene­n Jahren mit sinkenden Umsätzen. Und die vergangene­n Wochen, nachdem das Unternehme­n Anfang Oktober Insolvenz anmelden musste, waren besonders turbulent. Wichtige Mitarbeite­r haben das Unternehme­n seitdem verlassen, von den rund 290 Mitarbeite­rn in Deutschlan­d mussten 66 weitere gehen. Und dann hatte angeblich laut der Fachzeitun­g „Textilwirt­schaft“auch noch ein großer Kunde kurzfristi­g gekündigt.

Nun soll es wieder aufwärts gehen. In den nächsten Tagen will Duijndam zunächst mit den Gardeur-Kunden sprechen, um das Vertrauen in die Zukunft der Marke schnellstm­öglich zu stärken. Insolvenzv­erwalter Biner Bähr ist optimistis­ch. Der neue Investor bringe eine langfristi­ge Vision für den Standort Mönchengla­dbach mit.

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