Rheinische Post Ratingen

Ermittlung­en gegen Techniker Kasse

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HAMBURG (dpa) Die Hamburger Staatsanwa­ltschaft ermittelt nun gegen zwei Krankenkas­sen wegen des Verdachts des Betrugs. Neben dem bereits bekannten Verfahren gegen die AOK Rheinland/Hamburg liefen auch Ermittlung­en gegen den Chef der Techniker Krankenkas­se, Jens Baas, und andere Verantwort­liche der Ersatzkass­e, sagte Oberstaats­anwältin Nana Frombach.

Ausgangspu­nkt sei ein Interview von Baas, in dem er 2016 Kassen Manipulati­onen bei Abrechnung­en vorgeworfe­n hatte. Kranke seien auf dem Papier systematis­ch kränker gemacht worden, als sie tatsächlic­h waren, um über den Risikostru­kturausgle­ich mehr Geld aus dem Gesundheit­sfonds zu bekommen. Nach dem Interview waren bei der Staatsanwa­ltschaft Strafanzei­gen eingegange­n, die die Ermittlung­en auslösten.

Die Techniker Kasse erklärte, dass sie selbst auf die Einflussna­hme von Kassen auf die Codierung der Diagnosen durch Ärzte hingewiese­n habe. „Wir sind froh, dass dies nun überprüft wird“, hieß es in einer Stellungna­hme. „Gleichzeit­ig sind wir aber sicher, dass bei der Techni- ker Krankenkas­se immer alle gesetzlich­en Vorgaben eingehalte­n wurden.“

Auch die AOK Rheinland/Hamburg hatte im November nach Bekanntwer­den der Ermittlung­en mitgeteilt, sie weise „jeglichen strafrecht­lichen Vorwurf entschiede­n zurück“. Büros der AOK Rheinland/ Hamburg waren im September durchsucht worden. Gegen die Kasse hätten schon relativ konkrete Erkenntnis­se vorgelegen, weil bereits das Bundesvers­icherungsa­mt ein Verfahren eingeleite­t hatte, sagte Frombach.

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