Rheinische Post Ratingen

Kunst aus dem Adventskal­ender

An der Fassade der Kunsthalle ist jeden Tag ein anderes Kunstwerk zu sehen. Die Projektion­en sind Teil einer Benefizakt­ion.

- VON HANS ONKELBACH

Das ist nicht nur der größte Adventskal­ender Düsseldorf­s, sondern auch der kreativste. Denn jedes Türchen, das sich da auf der Fassade des Kunsthalle am Grabbeplat­z öffnet, ist das Werk eines Künstlers. Die Bilder werden auf die Wand gebeamt und gehören zu einer Benefizakt­ion, mit der die „Edition 12 – 21“ihr Engagement für die Behandlung dementer Menschen propagiere­n will. Bis zum 6. Januar sind wechselnde Arbeiten an der Außenwand des Hauses zu sehen.

Es sind Werke von 24 zeitgenöss­ischen Künstlern wie Thomas Ruff, Thomas Schütte und dem Düsseldorf­er des Jahres, Dieter Nuhr. Alle Bilder der ersten Limited Edition Box sind in einer handsignie­rten Auflage von 50 Stück erhältlich. Der Erlös kommt der Rudi-Assauer-Initiative zugute, die sich in besonderer Weise für die Enttabuisi­erung des Krankheits­bildes Demenz in der Region engagiert, neue Therapieun­d Forschungs­projekte fördert und Betreuer individuel­l ausbildet.

„Unter dem Motto „Art for Age“haben wir die ,Edition 12 – 21’ 2016 geschaffen: Kunst zur Bekämpfung von Demenz. Mit dem neuen an die Kunsthalle projiziert­en Adventskal­ender wollen wir auf die Volks- krankheit der Zukunft aufmerksam machen und unkonventi­onelle Therapiefo­rmen anstoßen. Durch die Werke unserer 24 Künstler und Unterstütz­er wie Gregor Jansen von der Kunsthalle Düsseldorf und das Team der Rudi-Assauer-Initiative wird das Projekt ermöglicht“, sagt Pia Kemper, Initiatori­n und Gesellscha­fterin der Initiative. Dass sich dort täglich eine neue Tür mit einem Blick auf ein Kunstwerk öffnet, soll höchstmögl­iche Aufmerksam­keit schaffen.

Ein Projekt, das auch bei den Künstlern von Beginn an gut ankam. Dieter Nuhr: „Mir gefällt die Idee von der ,Art for Age’ sehr gut. Demenz ist ein Thema, das immer mehr Menschen betrifft. Meine Eltern sind über 90 Jahre und ich kann mir gut vorstellen, wie schwer es für Betroffene und auch Angehörige ist, mit einer solchen Krankheit leben zu müssen. Gerade der Gedanke, mit Kunst etwas von echtem Wert zu schaffen, hat mich und meine Kollegen sofort überzeugt.“

In Deutschlan­d leben gegenwärti­g etwa 1,5 Millionen Demenzkran­ke und es werden jährlich mehr. Die Krankheit kommt meist unerwartet und ist im täglichen Umgang für Betroffene und deren Angehörige äußerst schwer. Max Timm, Facharzt für Innere Medizin

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