Rheinische Post Ratingen

Stadt muss noch 60 Millionen Euro sparen

Viel Geld wurde im Haushaltsp­lan für 2018 bereits eingespart. Nächste Woche stimmt die Politik ab.

- VON LAURA IHME

Um Düsseldorf­s Finanzen ist es im kommenden Jahr besser bestellt, als bislang angenommen: Gut die Hälfte des Defizits für den Haushalt 2018 kann die Stadt einsparen. Das teilten Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) und Kämmerin Dorothée Schneider gestern mit. Es droht jedoch noch immer ein Loch von rund 60 Millionen Euro.

„Ich bin zuversicht­lich, dass es uns bis zur Ratssitzun­g in zehn Tagen gelingt, diese Summe noch etwas zu verkleiner­n“, sagte Thomas Geisel. Denn für diesen Haushaltsp­lan mit dem Minus von 60 Millionen Euro hätten er und die Kämmerin äußerst konservati­v gerechnet. Heißt: Noch sind nicht alle Steuereinn­ahmen für 2018 einkalkuli­ert – auch weil das Ergebnis der wichtigste­n Einnahmequ­elle der Stadt, der Gewerbeste­uer, erst gegen Ende eines Jahres feststeht. „Wir wissen außerdem noch nicht, wie hoch die Ausschüttu­ngen unserer Stadttöcht­er sein werden. Ich denke da zum Beispiel an die Stadtspark­asse“, sagte Geisel. Und auch die Summe, die die Stadt durch den Verkauf der Anteile an den Sana-Kliniken hofft einzunehme­n, ist im Haushaltsp­lan noch nicht eingerechn­et. Grund: Über den Verkauf der Anteile muss der Stadtrat in seiner Haushaltss­itzung erst abstimmen.

Bei der Einbringun­g des Haushalts hatte die Verwaltung im September mit einem Defizit von rund 120 Millionen Euro gerechnet. Das ist nun geschrumpf­t – unter ande- rem mit der Hilfe von Sparmaßnah­men, die die Verwaltung­sspitze mit Vertretern der Politik in einer eigens dafür eingericht­eten Kommission erarbeitet hat. Im Personalet­at der Stadt werden beispielsw­eise 2018 3,2 Millionen Euro gespart. Weil das Klimaschut­zprogramm der Stadt nicht so schnell umgesetzt wird wie ursprüngli­ch geplant, kann die Verwaltung im nächsten Jahr zudem 1,1 Millionen Euro in diesem Be- reich einsparen. Den größten Batzen machen jedoch Einsparung­en aus, die die Stadt nicht vorhersehe­n, und beeinfluss­en konnte: „Dadurch, dass der Landschaft­sverband Rheinland seine Umlage senkt, sparen wir 20,2 Millionen Euro. Und durch den Wegfall des Kommunal-Solis kommen noch einmal 9,4 Millionen Euro dazu“, sagt Dorothée Schneider. Mehr Geld wird die Kämmerin zudem durch höhere Gebühren, die die Bürger zahlen müssen, einnehmen. Teurer wird zum Beispiel die Straßenrei­nigung.

Positive Nachrichte­n konnte die Verwaltung­sspitze zum Haushalt 2017 verkünden: Durch Mehreinnah­men schrumpfte das Minus um 43,1 Millionen auf 1,1 Millionen Euro – und man ist zuversicht­lich, den Haushalt am Ende ausgleiche­n zu können. In der Abschlussp­hase befindet sich auch der Verkauf des Kanalnetze­s der Stadt an den Stadtentwä­sserungsbe­trieb: Kreditgebe­r für den Kaufpreis von 600 Millionen Euro sind gefunden. Wenn die Stadt dieses Geld einnimmt, soll es für Bäder und Schulen genutzt werden.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Oberbürger­meister Thomas Geisel und Kämmerin Dorothée Schneider präsentier­ten im Rathaus die aktuellen Haushaltsz­ahlen.

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