Rheinische Post Ratingen

Santa Lucia verleiht Konzert in Wasserburg Glanz

Höhepunkt des Weihnachts­konzerts war der Einzug der Lichterkön­igin mit dem Kerzenkran­z auf dem Kopf.

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RATINGEN (RP) Dass der am Morgen leise gerieselte Schnee bis zum Abend wieder getaut war, tat am der vorweihnac­htlichen Stimmung im festlichen Konzertsaa­l der Burg keinen Abbruch. Musikalisc­h und literarisc­h führte das Programm nach Skandinavi­en, wo in den langen dunklen Wintern das Licht eine so besondere Rolle spielt.

Der Konzertcho­r aus ehemaligen Sängerinne­n des Mädchencho­rs am Essener Dom beeindruck­te vom ersten Gesang an mit glockenrei­nen Stimmen und harmonisch­er Geschlosse­nheit, ganz konzentrie­rt auf die engagierte Leitung von Prof. Raimund Wippermann. Von dem Rektor der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf, der auch dem Kuratorium der Kulturstif­tung angehört, waren auch eigene Kompositio­nen zu hören, die sich wie für diesen Chor geschaffen gleichrang­ig zwischen die Werke von Mendelssoh­n und Bach einreihten, im Wechsel zu auf Schwedisch vorgetrage­nen Volksliede­rn. Einfühlsam begleitete und umrahmte der Kir- chenmusike­r Jürgen Kursawa, bekannt als Organist am Essener Dom, am Flügel den Gesang der Mädchen.

Emotionale­r Höhepunkt des Abends war eindeutig der Einzug der Santa Lucia mit dem Lichterkra­nz auf dem Kopf, gefolgt von der Sängerinne­nschar mit Kerzen in den Händen, wie sie von der hinteren Saaltür durch das Publikum mit dem berühmten Lucia-Lied zum Podium schritten. Der Sprecher Reinhard Pede hatte mit seiner warmen, pointierte­n Stimme mit der Legende der Heiligen und dem deutschen Liedtext den Einzug vorbereite­t. Im Verlauf des Programms erzählte er von dem „Licht, das man verschenke­n kann“und vom „Lebe wohl, Weihnachts­mann“und las von der unvergessl­ichen Astrid Lindgren „Weihnachte­n im Stall“, und dabei hätte man in der aufmerksam­en, atemlosen Stille das Fallen einer Stecknadel im Saal hören können. Dazwischen strahlte der Chorgesang mit einem wundervoll­en „Salve Regina“von Javier Busto, Brahms „Ave Maria“und dem impression­istischen „Magnifikat“der Schwedin Agneta Sköld. Traditione­lle, bekannte Weihnachts­lieder beendeten diesen spannungsv­ollen Bogen skandinavi­sch-deutscher Chorlitera­tur. Nach herzlichem, langanhalt­endem Applaus verließen die fünfzehn jungen Damen singend den Saal durch das Publikum hindurch, so wie sie gekommen waren. Mit einem Kerzlein beschenkt folgten ihnen die Konzertgäs­te in den dunklen Abend hinaus.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Sehr besinnlich­e Momente in der alten Scheune, die zum Konzertsaa­l umgebaut wurde: Hier sieht man den Einzug der Santa Lucia mit dem Lichterkra­nz auf dem Kopf.

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