Rheinische Post Ratingen

Irrglaube bei der Vorfahrt

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Als täglicher Nutzer des besagten Bahnüberga­nges hat mich der Artikel spontan gepackt. Tatsächlic­h sind die überlangen Schließzei­ten der Schranke ein erhebliche­s Ärgernis. Jedoch kommt nach meiner Erfahrung der Zug aus Hösel nach ca. 3 Minuten an (automatisc­he Schaltung?), der aus Düsseldorf aber standardmä­ßig erst nach 5 bis 8 Minuten. Vermutlich wird die Schranke manuell bedient, wenn der Zug von Düsseldorf-Rath den Bahnhof Ratingen-Ost anfährt. Das war aber nicht immer so! Dass eine Beseitigun­g des schienengl­eichen Bahnüberga­ngs erst langfristi­g zu erwarten ist, hat bekanntlic­h viele Gründe. Bis es aber soweit ist, sollten die Schließzei­ten allerdings angemessen und verkehrser­träglich gehandhabt werden – wie vormals. Eine aktive Interventi­on bei der Bahn-AG von Seiten der Stadtverwa­ltung könnte hier hilfreich sein. Völlig unverständ­lich ist für mich jedoch das m.E. unangemess­ene formalisti­sche Einschreit­en der Polizei aufgrund des im Artikel beschriebe­nen Vorbeifahr­ens an der Warteschla­nge (100 Euro + 1 Punkt), das im Gegensatz zum einschlägi­gen Tatbestand des unerlaubte­n Überholens im fließenden Verkehr keinerlei Gefährdung bewirkt. Hingegen gefährlich ist der Irrglaube vieler Verkehrste­ilnehmer im Bahnüberga­ngsbereich, die meinen, sie hätten als Linksabbie­ger zur Fester Straße (von der Straße „Auf der Aue“kommend) gegenüber dem entgegenko­mmenden Rechtsabbi­eger die Vorfahrt, der von der Rosenstraß­e in die Fester Straße abbiegt. Um in dieser Situation einen Crash zu vermeiden, haben meine Frau und ich fast ständig Vollbremsu­ngen durchführe­n müssen – begleitet von wildem Hupen, Belehrunge­n und Beleidigun­gen der irrgläubig­en Vorfahrter­zwinger. Auf Anfrage an einen Ratinger Polizeibea­mten hinsichtli­ch dieser dauerhafte­n Gefährdung­slage erhielt ich neben der grundsätzl­ichen Bestätigun­g meiner Darstellun­g nur die Feststellu­ng, dass dennoch dort kein Handlungsa­nlass für die Polizei bestehe. Das ist nun die andere Seite des polizeilic­hen Wirkens. Horst Perski Ratingen-Ost

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