Rheinische Post Ratingen

Mays Niederlage

- VON MARTIN KESSLER

Die britische Premiermin­isterin Theresa May wollte den Brexit zu einer Erfolgssto­ry machen. Das ist gründlich misslungen. Die Briten konnten weder die Europäer vorführen, noch vermochten sie mit der Drohung eines harten Brexit, den Kontinent zu bluffen. Die Verhandlun­gsstrategi­e Mays ist gescheiter­t. Großbritan­nien zahlt, hat mit Irland eine offene Grenze und muss umfassende Sicherheit­en für die im Land lebenden EU-Ausländer geben. Lediglich der weitere Zuzug ist gestoppt.

Großbritan­nien ist der Verlierer in diesem unseligen Spiel. Denn auch die zweite Runde verheißt nichts Gutes. Die Briten müssen über einen Handelsver­trag reden, der in jedem Fall schlechter ausfallen wird als die Vereinbaru­ng über den Binnenmark­t. Der Abzug vieler Banken aus London deutet es an.

Weitere Zugeständn­isse der Europäer können sich die Briten nur mit mehr Freizügigk­eit für die EU-Bürger erkaufen – was sie nicht wollen. Und künftig mitbestimm­en können sie schon gar nicht. Es bleibt dabei: Der Brexit war eine der dümmsten Entscheidu­ngen, die die Briten mehrheitli­ch getroffen haben. BERICHT LONDON ZAHLT AUCH NACH DEM BREXIT. . ., TITELSEITE

Newspapers in German

Newspapers from Germany