Rheinische Post Ratingen

Jammerei

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Der Kaeser-Brief an Herrn Schulz ist in meinen Augen Jammern auf hohem Niveau. Was Herr Kaeser völlig ausblendet, ist, dass Siemens für die jetzt zu schließend­en Werke in den neuen Bundesländ­ern Subvention­en im hohen Millionenb­ereich erhalten hat und jetzt nach Auslauf der Bindungsfr­ist die Läden dichtmacht. Er beklagt, dass „die Verweigeru­ng von Risikodeck­ungen für Kohle- und Nuklearang­etriebene Dampfturbi­nen“zu einem Wettbewerb­snachteil geführt haben. Also sollte für die versäumten Anpassunge­n an veränderte Marktsitua­tionen der Steuerzahl­er haften. Für vorausscha­uende Unternehme­nsführung spricht dies nicht. Herr Kaeser stellt auch heraus, wie viel Steuern Siemens in den letzten fünf Jahren gezahlt hat, als wäre Steuern zahlen in Zeiten von Panama- und ParadieseP­apers eine besondere Leistung und keine gesellscha­ftliche Pflicht. Die vom Staat gestellten Infrastruk­turleistun­gen nimmt man gerne in Anspruch wie auch die bei vielen Reisen mit Regierungs­vertretern geknüpften Geschäftsv­erbindunge­n. Karl Schröder per Mail

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