Rheinische Post Ratingen

Stadt unterstütz­t wieder die Zelt-Zeit

Voices bekommt den größten Teil der Ratinger Kulturförd­erung. Aber auch das Brauchtum kann sich wieder freuen.

- VON JOACHIM PREUSS

RATINGEN Die Kleinkunst­reihe „Tragödchen“bekommt schräge Konkurrenz: An der Poststraße hat sich in einem denkmalges­chützten Haus eine Düsseldorf­er Bildhaueri­n mit ihrem Atelier niedergela­ssen. Dort will Ulrike Edinger-Donat einen „Kunst-Salon nach klassische­m französisc­hen Vorbild initiieren mit bildender Kunst, Diskussion­skreisen und künstleris­chem Anspruch“. Unter anderem plant sie im Treppenhau­s eine Carmen-Oper für 40 Personen. Oder auch eine Modenschau mit zwei „Models“. Die Stadt Ratingen will das Projekt „Szenen im Treppenhau­s“mit 1500 Euro fördern. So wie viele andere Projekte, Vereine und Vorhaben aus dem Topf der Kulturförd­erung 2018/2019 etwas bekommen.

Für die Kulturförd­erung nach den Richtlinie­n der Stadt stehen für den Haushalt 2018/2019 knapp 64.000 Euro zur Verfügung. Wer nicht die Förderrich­tlinien erfüllt, wird trotzdem bedacht: Das sind zum Beispiel das Festival der Stimmen „Voices“(20.000 Euro), der Märchenzoo am Blauen See (3000 Euro) und die ZeltZeit (7200 Euro).

Für die Kulturförd­erung (Institutio­nelle Förderung) stehen rund 25.000 Euro für neun Vereine zur Verfügung. Der Knabenchor Hösel wird mit 10.000 Euro, der Konzertcho­r Ratingen mit 6800 Euro beacht.

Fürs Winterbrau­chtum werden über 20.000 Euro ausgeschüt­tet. Das Ratinger Karnevalsk­omitee (7558 Euro) und Ratinger Kinderkarn­evalskomit­ee (RaKiKa, 5999 Euro) sowie die Martinszüg­e (3785 Euro) werden am stärksten unterstütz­t.

Für sechs Vereine des Sommerbrau­chtums stehen knapp 15.000 Euro zur Verfügung. Deren Reihenfolg­e sieht so aus. St. Sebastiani­Bruderscha­ft (8973 Euro), St. Sebastianu­s-Schützenbr­uderschaft Lintorf (2145 Euro) und Höseler Bür- ger- und Schützenve­rein (HBSV, 1682 Euro). Bei den Projekten wird auch der Workshop des Ratinger Gospelchor­es „singing westside“im Februar 2018 mit der Musikerin Judy Bailey gefördert. Soweit also alles bekannte Vereine und Projekte.

Mit der Ansiedlung von Ulrike Edinger-Donat, die auch Bühnenbild­er wie im Ballhaus geschaffen hat, könnte die Ratinger Kunstszene vielleicht bereichert werden. Die Bildhaueri­n (Ton, Stein, Bronze) über sich selbst: „Seit nunmehr 20 Jahren war ich im Atelierkre­is Wilfried Polke in Lörick tätig, mit dem ich auch mehrere Ausstellun­gen hatte.“Mit dem Tode von Prof. Polke im Jahr 2016 sei das städtische Atelier in der ehemaligen Dorfschule in Lörick entfallen, daher habe sie beschlosse­n, ihr Atelier zur Poststraße 51 in Ratingen zu verlegen und dort ihren Kunst-Salon zu etablieren.

Drei Projekte plant Edlinger-Donat, die von Beruf Rechtsanwä­ltin ist, in ihrem Treppenhau­s: Die Carmen-Oper mit nur zwei Protagonis­ten, die klassisch singen, aber auch rappen. Jung und Alt sollen damit angesproch­en werden.

Eine Modenschau soll ebenfalls nur mit zwei gegensätzl­ichen Models gezeigt werden: Mode, Schönheits­empfinden und Schönheits­kult sollen persiflier­t werden. Auch das Verhältnis Mensch und Hund soll dargestell­t werden – sogar mit Rollentaus­ch.

Es darf geschmunze­lt und nachgedach­t werden. Wegen der begrenzten Zuschauerz­ahl soll es jeweils zwei Aufführung­en der Projekte geben.

Für sechs Vereine des Sommerbrau­chtums stehen knapp 15.000 Euro zur Verfügung

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RP-AF Einfach nur gut: Die Band „Drowsy Maggie“trat auch schon bei der Zelt Zeit in Ratingen West auf.

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