Rheinische Post Ratingen

Neuer Kämmerer dringend gesucht

- VON MARITA JÜNGST

HEILIGENHA­US Nach dem Eingang von 26 Bewerbunge­n für die Stelle des Kämmerers war Bürgermeis­ter Martin Beck recht optimistis­ch gewesen, darunter einen passenden Kandidaten für den vakanten Posten zu finden. Doch auf den Optimismus ist nun Ernüchteru­ng gefolgt. Die Stelle bleibt weiter unbesetzt, weil aussichtsr­eiche Kandidaten im letzten Moment absprangen und die verblieben­en nicht ins Profil passten.

Es war nicht die erste Schlappe bei der Besetzung von wichtigen Stellen im Rathaus. Schon die Ausschreib­ung für den Technische­n Beigeordne­ten hatte keine geeigneten Kandidaten gebracht. Alle, die sich beworben hatten, fielen in der Bewertung durch. Zu einer Wahlrunde kam es erst gar nicht. Ein möglicher Grund für die ausbleiben­den Bewerbunge­n von geeigneten Kandidaten mag das über der Stadt schwebende mögliche Bürgerbege­hren sein. Damit wollen die Initiatore­n erreichen, dass in Heiligenha­us die Beigeordne­ten-Stellen abgeschaff­t werden.

Mit Siegfried Peterburs als Dezernente­n hat der Technische Bereich zwar wieder einen obersten und auch kompetente­n Chef. Doch Peterburs geht in zwei Jahren in Pension, dann ist auch diese Stelle erneut vakant.

Woran die Stellenbes­etzung krankt? Zum einen mag es das Bürgerbege­hren sein. Das sollte dringend gelöst werden. Die Initiatore­n scheinen jedenfalls noch nicht genug Stimmen beisammen zu haben, sonst hätten sie die Liste bereits vorgelegt. Doch wie lange soll dieses schwebende Verfahren noch gezogen werden? Denn eine Frist, bis wann die nötigen Unterschri­ften vorliegen müssen, gibt es bisher nicht.

Nun will die Politik Anfang des Jahres die Gründe für das neuerliche Scheitern bei der Stellenbes­etzung aufarbeite­n. Eine Vermutung gibt es schon: Bewerber wollten nicht so gerne mit dem Rat zusam- menarbeite­n, sondern suchten eher die Nähe zum Bürgermeis­ter. Fakt ist, die Stellenbes­etzung wird nicht einfacher. Denn wie Michael Beck vor kurzem selbst erklärte: Die Stadt Heiligenha­us steht, was das Perso- nal angeht, in Konkurrenz zu den umliegende­n Städten. In allen Stadtverwa­ltungen gibt es freie Stellen, die oft nicht besetzt werden können, weil Bewerber fehlen. So wird in Heiligenha­us jetzt erst ein- mal Fachbereic­hsleiterin Jutta Scheffler weiterhin den Bereich der Finanzen kommissari­sch leiten müssen, bevor in einem neuerliche­n Anlauf im nächsten Jahr noch einmal ein Kämmerer gesucht wird.

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