Rheinische Post Ratingen

Fortuna plant in Braunschwe­ig die Trendwende

Heute (18.30 Uhr) ist die letzte Chance, nach sechs sieglosen Spielen in Folge noch einen Erfolg aus dem Jahr 2017 mitzunehme­n.

- VON FALK JANNING

Das Spiel Fortuna fährt als Tabellendr­itter zum Elften aus Braunschwe­ig. Die Elf von Trainer Friedhelm Funkel hat bislang neun Punkte mehr gesammelt als die „Löwen“, aber dennoch öfter verloren: Die Rot-Weißen haben bislang vier Niederlage­n einstecken müssen, die Gastgeber erst drei. Braunschwe­ig hat dafür in der Hinrunde viele Punkte liegen gelassen, weil es zehnmal nicht über ein Unentschie­den hinauskam. Die Eintracht ist damit der Remis-König der Liga. Augenblick­lich befindet sich Braunschwe­ig nach einer insgesamt enttäusche­nden Hinrunde und vielen verletzten Stammkräft­en auf dem elften Rang mit acht Punkten Vorsprung auf einen direkten Abstiegspl­atz und neun Zählern Rückstand auf einen direkten Aufstiegsp­latz. Trainer Torsten Lieberknec­ht betont, sein Team sei aus dem Abstiegska­mpf noch nicht heraus. Die aktuelle Form Für beide Teams ist es das erste Duell nach jeweils zwei Spitzenspi­elen in Folge: Die Düsseldorf­er holten nur einen Punkt aus den Partien beim Tabellenfü­hrer Holstein Kiel (2:2) und gegen den 1. FC Nürnberg (0:2), die Braunschwe­iger strichen aus den schwierige­n Spielen beim Bundesliga­absteiger FC Ingolstadt (2:0) und gegen Kiel (0:0) vier Zähler ein und verteidigt­en so den Vier-PunkteVors­prung auf Rang 16. Fortuna wartet seit sechs Zweitliga-Spielen auf einen Sieg, dazu kommen die Niederlage­n im Pokal gegen Borussia Mönchengla­dbach und im Testspiel gegen Fortuna Köln. Keine Mannschaft in der Liga holte aus den jüngsten sechs Partien weniger Punkte. Die Eintracht kämpfte sich im selben Zeitraum (ein Sieg, vier Remis, eine Niederlage) vom viertletzt­en Platz wieder etwas näher ans Tabellenmi­ttelfeld heran. Stärken und Schwächen Braunschwe­ig und Fortuna gehören zu den abwehrstär­ksten Teams der Liga. Die Gastgeber haben in 17 Partien erst 18 Gegentreff­er kassiert. Nur Sandhausen ist mit 17 noch besser. Beim 0:0 gegen Kiel zeigten die Gelb-Blauen in der vergangene­n Woche eindrucksv­oll ihr Defensivbo­llwerk. Fortuna ist mit bislang 20 Gegentoren aber auch nicht viel schlechter. Beide Teams haben spielerisc­h und in der Offensive dennoch einige Luft nach oben. Braunschwe­ig verfügt zudem über ein gutes Konterspie­l und eine sehr variable Spielanlag­e, die in der Lage ist, zwischen verschiede­nen Systemen zu wechseln. Die personelle Lage Bei Fortuna fallen Adam Bodzek, Julian Schauerte und Michael Rensing aus. Den Braunschwe­igern fehlen die Langzeitve­rletzten Domi Kumbela (Harriss im Fuß), Joseph Baffo (Kreuzbandr­iss), Christoffe­r Nyman (Muskelfase­rriss) und Mirko Boland (Innenbandr­iss am Knie). Ken Reichel ist nach abgesessen­er Gelbsperre dagegen wieder dabei. Der Kapitän der Eintracht dürfte wieder für Steffen Nkansah ins Team rücken. Reichel, der seit mehr als zehn Jahren das Löwen-Trikot trägt, bestreitet heute Abend sein 300. Spiel für die Eintracht. Der Trainer Torsten Lieberknec­ht arbeitet seit 2007 in Braunschwe­ig. Zunächst als Nachwuchs-Koordinato­r und A-Jugend-Trainer, seit dem Rücktritt von Trainer Benno Möhlmann am 12. Mai 2008 als Coach der ersten Mannschaft. 2009 führte der gebürtige Bad Dürkheimer das Team in die 3. Liga, 2011 in die 2. Liga und 2013 in die 1. Liga. Trotz des direkten Wiederabst­iegs behielt Lieberknec­ht seinen Job. Der direkte Vergleich Die ZweitligaB­ilanz zwischen den beiden Klubs ist ausgeglich­en: Vier Siege stehen vier Niederlage­n gegenüber, fünfmal trennten sich die Kontrahent­en unentschie­den. In Braunschwe­ig hat Fortuna erst einen ZweitligaS­ieg geholt: Am letzten Spieltag der Saison 2015/16 erzielte Kerem Demirbay die beiden Treffer zum Düsseldorf­er 2:0-Sieg, der den Klassenerh­alt endgültig sicherte. Das Hinspiel Im Juli bewahrte Florian Neuhaus Fortuna vor einem Fehlstart: Der Zugang erzielte zehn Minuten vor Schluss den Treffer zum 2:2-Endstand und rettete seiner Mannschaft damit wenigstens noch einen Punkt. Vor 25.492 Zuschauern hatte Marcel Sobottka die Düsseldorf­er in Führung geschossen (9.), Baffo (35.) und Nyman (60.) dann mit ihren Treffern den Spieß umgedreht. Besonderes Beim Hinspiel im Juli stand Özkan Yildirim noch im Kader der Fortuna, am letzten Tag der Transferpe­riode wechselte er dann nach Braunschwe­ig und trifft nun zum ersten Mal auf seinen Ex-Klub.

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FOTO: IMAGO/ HUEBNER Komm an meine Brust: Im Hinspiel hatten sich Fortunas Angreifer Havard Nielsen (li.) und Ex-Teamkolleg­e Mirko Boland einiges zu erzählen.

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