Rheinische Post Ratingen

Keine Einigung zwischen Rheinbahn und Vater

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(hpaw) Manchmal steht Aussage gegen Aussage, und eine Einigung bleibt aus. So sieht es auch im Streit zwischen der Rheinbahn und dem Vater der elfjährige­n Patrizia aus. Achim Groß hatte öffentlich beklagt, dass ein Busfahrer seine Tochter am vergangene­n Sonntagabe­nd einfach auf halber Strecke vor die Tür gesetzt hatte. Gestern kontaktier­te ihn ein Sprecher der Rheinbahn telefonisc­h. Doch die Darstellun­g des Verkehrsbe­triebs unter- scheidet sich deutlich von den Vorgängen, wie sie Groß schildert.

Der Busfahrer habe alles richtig gemacht, sagte der Sprecher – zunächst zu Achim Groß und dann zur Bild-Zeitung. Denn der Bus, in den Achim Groß seine Tochter setzte, habe sowieso nur bis Morper Straße fahren sollen – die Haltestell­e, an der die Tochter auf Geheiß des Busfahrers aussteigen musste. Das gelte für jeden zweiten Bus der Linie 737. Der Rheinbahn zufolge sprach der Vater nicht mit dem Fahrer über das Ziel des Busses. Insofern ist sich das Unternehme­n keiner Schuld bewusst.

„Ich habe selten so viele Widersprüc­he in einem Telefonat gehört, wie in dem mit dem Sprecher der Rheinbahn“, sagt Achim Groß dazu. Seiner Schilderun­g nach kam zwischen 18 und 20 Uhr kein Bus zur Haltestell­e Unterbach Friedhof. Kurz vor 20 Uhr seien dann drei Busse der Linie 737 in der Rhein- bahn-App angezeigt worden, die wenige Minuten hintereina­nder eintreffen sollten – alle mit 170 bis 270 Minuten Verspätung. Das kann er mit einem Bildschirm­foto belegen. Zwei von ihnen sollten bis Hauptbahnh­of fahren. „Ich bin hundertpro­zentig sicher, dass oben am Bus, der dann kurz nach acht kam, ’Düsseldorf Hbf’ stand“, sagt Achim Groß. Entgegen der Schilderun­g der Rheinbahn habe er dann den Fahrer gefragt, ob der Bus „durchfahre“. „Ja, klar“, habe dieser geantworte­t.

Achim Groß befriedigt das Ende dieser Geschichte nicht. „Es ist mir immer um die Sache gegangen, ich will auch keinen Busfahrer mit Dreck bewerfen“, sagt er. „Aber dass die Rheinbahn die Sache jetzt so darstellt, geht mir wirklich gegen den Strich.“Da aber Aussage gegen Aussage stehe, lasse sich da wohl nichts machen – falls sich nicht doch noch ein Augenzeuge finde.

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