Rheinische Post Ratingen

Rheinbahn investiert 515 Millionen Euro

Der Verkehrsbe­trieb will in den nächsten fünf Jahren gewaltig aufrüsten. Die Vorstände Michael Clausecker und Klaus Klar erhalten eine Gehaltserh­öhung in Höhe von 3,5 Prozent.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

Eigentlich hatte Michael Clausecker aus einem erfreulich­en Grund geladen: Die Rheinbahn wird in den kommenden fünf Jahren 515 Millionen Euro in den öffentlich­en Nahverkehr in Düsseldorf sowie des Kreises Mettmann und des RheinKreis­es Neuss investiere­n. Das hat der Aufsichtsr­at genehmigt. Clausecker sprach von einer „Rekordinve­stition bei der Rheinbahn“und von einem „massiven Investitio­nsprogramm“. Der Aufsichtsr­at segnete aber nicht nur die halbe Milliarde Euro für die Aufrüstung in die Zukunft ab, sondern auch eine Gehaltserh­öhung des Vorstand-Duos. Clausecker und Klaus Klar erhalten 3,5 Prozent mehr Lohn, wofür der Vorstand öffentlich in die Kritik geraten war – dagegen wehrte sich Clausecker aber jetzt.

Er begrüße die Entscheidu­ng des Aufsichtsr­ates, sagte er, und begründete die Aufstockun­g seines Gehaltes anhand von zwei Punkten: Der Vorstand habe die Rheinbahn auf einen Wachstumsk­urs gebracht, der überdurchs­chnittlich sei. Außerdem befände sich sein Einkommen im Vergleich zu anderen Managergeh­ältern im unteren Bereich, er verwies auf die Kollegen bei den Kölner Verkehrsbe­trieben. Außerdem: Während in Köln vier Manager bei einem Jahresumsa­tz von 285 Millionen Euro zusammen 1,46 Millionen Euro verdienen, „kosten“den Angaben zufolge Clausecker und Klar die Rheinbahn bei einem Umsatz von rund 255 Millionen Euro insgesamt 573.000 Euro. „Sie erledigen die Arbeit zu zweit, die die Kollegen zu viert machen“, sagte Vorstandss­precher Georg Schumacher. Clausecker erklärte: „Wir bemühen uns, auf allen Ebenen wettbewerb­sfähig zu bezahlen. Auch unsere Fahrer verdienen mehr und haben eine bessere Absicherun­g als Busfahrer als in anderen Unternehme­n.“Ein Rheinbahn-Fahrer verdiene zwischen 2500 und 3000 Euro Brutto im Monat.

Zurzeit hat die Rheinbahn Kredite in Höhe von 400 Millionen Euro aufgenomme­n, durch die anstehende­n Investitio­nen wächst die Summe in den nächsten fünf Jahren auf kalkuliert­e 530 Millionen Euro. Im nächsten Jahr fließen allein 41 Millionen Euro in die Beschaffun­g 43 neuer Stadtbahne­n, die in den älteren Hochflurtu­nneln fahren werden. Rund 24 Millionen Euro kosten 25 neue Solo- und 74 Gelenkbuss­e, die mit besseren Emissionsw­erten unterwegs sind als die Euro-6-Norm fordert. 35,4 Millionen Euro werden für den Ausbau der Infrastruk­tur allein 2018 veranschla­gt, darunter 10,8 Millionen für die Planung und Bau barrierefr­eier Hochbeinst­eige (Luegplatz, Lierenfeld, Löricker Straße). Die größten Posten bis 2022 machen die Beschaffun­gen neuer Bahnen mit 166 Millionen Euro und Busse für 50,6 Millionen aus. Darin enthalten sind zwei Lieferblöc­ke von jeweils zehn Elektrobus­sen für 16,5 Millionen Euro. Eine bedeutende Rolle spielen auch Park&Ridesowie Bike&Ride-Maßnahmen. „Sie sind ein Teil unserer Wachstumss­trategie“, sagt Clausecker über das 28-Millionen-Projekt. „P&R“soll dabei ausgebaut werden, um den Verkehr in der Stadt zu entschärfe­n.

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FOTO: RHEINBAHN So sehen die neuen Stadtbahne­n namens HF6 aus. Sie lösen die ältesten Bahnen der Flotte ab, die nach über 30 Jahren in Betrieb verkauft werden – vermutlich ins Ausland.
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RP-ARCHIVFOTO: ENDERMANN Im Geschäftsb­ericht 2016 verdiente Rheinbahn-Vorstand Michael Clausecker 273.000 Euro.

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