Köln hat das Siegen noch nicht verlernt
Auch ohne Tasmania Berlins Hinrunden-Minusrekord bleibt es ein weiter Weg bis zum Klassenerhalt.
KÖLN Kölns Interimstrainer Stefan Ruthenbeck trat nach dem 1:0 gegen Wolfsburg zunächst einmal auf die Euphoriebremse. Der Sieg sei zwar hoch verdient, „trotzdem ist es erst der erste Dreier. Die Mannschaft hat sich belohnt für die Arbeit – nicht mehr und nicht weniger. Wir haben nun 17 Endspiele vor uns in der Rückrunde“, sagte der frühere U19-Coach.
Und wirklich, was sich nach dem Abpfiff auf dem Kölner Rasen abspielte, sah schon sehr nach Erleichterung im Kampf um den Klassenerhalt aus. Dabei schaffte es der Tabellenletzte nur geradeso, Tasmania Berlins Uralt-Minusrekord zu überflügeln. Neun Punkte fehlen zum Relegationsplatz. Zwar waren nur 41.100 Zuschauer zugegen, Saison- Tiefstand für die Kölner, doch die Anwesenden feuerten ihr Team schon während der 90 Minuten bedingungslos an. Die Mannschaft zahlte es zurück. Mit viel Einsatz gelang es den Gastgebern, enttäuschende Wolfsburger immer weiter anzuzählen, bis schließlich der eingewechselte Christian Clemens zum erlösenden 1:0 traf (67.).
Schon zuvor sorgten die Kölner mit schnellen Angriffen immer wieder für Gefahr. Konstantin Rausch scheiterte aus spitzem Winkel gleich doppelt an Gästekeeper Koen Casteels (34.), Milos Jojic traf nur die Unterkante der Latte (49.). Die Wolfsburger hingegen fanden erst spät in ihr Offensivspiel. Kurz schien der Geist des Kölner Freiburg-Debakels aufzuziehen, doch Mario Gomez (77.) und Jeffrey Bruma (78.) scheiterten am starken Timo Horn. Als dieser dann noch in der Nachspielzeit eine Riesenchance von Gomez mit dem Fuß um den Pfosten lenkte, stand der erste Kölner Saisonsieg fest.
In der Rückrunde müssen einige weitere folgen, soll der große Traum vom Klassenerhalt noch in Erfüllung gehen. Vielleicht ja auch mit Ruthenbeck an der Seitenlinie. Die Gespräche mit Armin Veh, dem neuen Geschäftsführer Sport, „sind überragend“, sagte die eigentliche Interimslösung hierzu.