Rheinische Post Ratingen

Dezimierte Aliens schlagen sich prächtig

Dem Eishockey-Regionalli­gisten fehlen viele Spieler – trotzdem gibt es gegen Neuss (9:2) und Neuwied (7:3) zwei Siege.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Am Ende waren sie sogar zu platt für die Ehrenrunde. Völlig kaputt schleppten sich die Spieler der Ratinger Ice Aliens nach der Schlusssir­ene des Spiels gegen Neuwied vom Eis – unter dem lauten Applaus der rund 300 Fans am Sandbach. Und den hatten sich die Spieler des Eishockey-Regionalli­gen Achim Johnigk mehr als verdient. Denn obwohl Ratingen am Wochenende nur mit einer Rumpftrupp­e auflief, gab es zwei deutliche Siege: 7:3 gegen Neuwied und ein 9:2 in Neuss. „Ich kann meiner Mannschaft nur ein großes Lob ausspreche­n“, sagte Trainer Achim Johnigk. „Wir haben viel gesprochen und aufgearbei­tet. Weniger ist manchmal mehr – unsere zwei Reihen haben großen Willen gezeigt.“

14 Spieler sanden im Spiel gegen Neuwied zwar auf Ratinger Seite auf dem Spielberic­htsbogen. Doch ein Nachwuchss­pieler verletzte sich noch beim Aufwärmen. Tatsächlic­h auf dem Eis standen am Ende so nur zwei Reihen. Doch die verkauften sich prächtig gegen die mit drei kompletten Blöcken angetreten­en Gäste. Neuwied hatte das Spiel zwar weitgehend im Griff, doch Ratingen setzte die richtigen Akzente. Kurz nach dem Rückstand in Unterzahl nutzte das Team von Trainer Achim Johnigk eine doppelte Überzahl aus: Tobias Brazda jagte den Puck aus spitzem Winkel sehenswert unter die Latte.

Die Ice Aliens präsentier­ten sich im Vergleich zur Vorwoche in allen Belangen verbessert. Das Spiel nach vorne wirkte deutlich strukturie­rter, die Außerirdis­chen begingen kaum unnötige Fouls und blieben der Strafbank fern. Nur in der Defensive bauten sie noch einige Schnitzer ein, doch der nach wackeligem Start bärenstark­e Christoph Oster, die couragiert­en Abwehrspie­ler und der Pfosten retteten gleich mehrfach. Bis zur 32. Minute, als Tobias Etzel die Gäste erneut in Führung brachte. Doch die Aliens hatten auch mal das nötige Schussglüc­k: Pascal Behlau zog einfach ab, der Puck schlug flach zum Ausgleich ein (35.).

Wer dachte, den dezimierte­n Aliens würde im Schlussabs­chnitt die Luft ausgehen, wurde eines Besseren belehrt: Nach nur 25 Sekunden schob Dennis Fischbuch den Puck trocken durch die Beine des Torhüters. Thomas Dreischer erhöhte, indem er einen Abpraller mit der Rückhand im Tor unterbrach­te. Und den fünften Treffer des Abends erzielte Alexander Schneider. Das beruhigend­e Drei-Tore-Polster wackelte zwar noch nach dem Anschlusst­reffer der Neuwieder, doch letztlich kämpfte sich die Ratinger Rumpftrupp­e mit vorbildlic­hem Einsatz zum Sieg – der mit zwei weiteren Treffern (Tobias Brazda ins leere Tor und Dennis Fischbuch nach toller Kombinatio­n) sogar noch richtig glanzvoll wurde.

Schon am Freitag in Neuss hatte sich der Regionalli­gist viel an Frust von der Seele geschossen. Die Gastgeber waren jedenfalls beim Ratinger 9:2-Erfolg chancenlos. Dabei stand es nach dem ersten Drittel noch 0:0. In der Pause baute Trainer Johnigk die Reihen um. 50 Sekunden dauerte es bis zum ersten Treffer durch Milan Vanek, und trotz des zwischenze­itlichen Ausgleichs ging es mit 4:1 in die Kabine.

Im Schlussabs­chnitt schossen die Ratinger fünf weitere Tore. Tim Brazda erzielte einen Hattrick, kassierte nach einer sehendwert­en Klopperei aber auch eine Disziplina­rstrafe und war somit gegen Neuwied gesperrt. Die weiteren Tore erzielten Milan Vanek (2), Pascal Behlau (2), Thomas Dreischer und Tobias Brazda.

„Ich kann meinem Team nur ein großes Lob ausspreche­n. Wir haben großen Willen gezeigt“

 ?? RP-FOTO: ACHIM BLAZY ?? Pascal Behlau (l.) gehörte mit drei Treffern am Wochenende zu den Aktivposte­n der Ice Aliens. Der Stürmer ging gerade gegen Neuwied immer dorthin, wo es weh tut.
RP-FOTO: ACHIM BLAZY Pascal Behlau (l.) gehörte mit drei Treffern am Wochenende zu den Aktivposte­n der Ice Aliens. Der Stürmer ging gerade gegen Neuwied immer dorthin, wo es weh tut.

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