Rheinische Post Ratingen

TV Angermund verspielt den Sieg gegen Überruhr

Der Handball-Oberligist spielt in der Schlusspha­se nicht clever genug und verbucht am Ende nur ein 27:27.

- VON WERNER MÖLLER

ANGERMUND Als der starke Angermunde­r Handballto­rwart Joscha Peltz einen ganz harten Wurf der SG Überruhr spektakulä­r abwehrte und damit die 27:26-Führung verteidigt­e, da sah alles nach einem Angermunde­r Oberliga-Heimsieg aus. Es waren bei Ballbesitz für den TVA nur noch 35 Sekunden zu spielen. Aber die können unendlich lang werden. Martin Paukert kann davon ein Lied singen, er wurde wegen angezeigte­n Zeitspiels zu einem Notwurf gezwungen. Der brachte nichts, nur Ballbesitz für die Überruhrer und die holten mit dem Schlusspfi­ff tatsächlic­h noch einen strittigen Siebenmete­r heraus. Der alles überragend­e Überruhrer Linkshände­r Pierre Sieberin (elf Tore) traf auch hier. 27:27-Endstand – die Gäste feierten ihren „Aus- wärtspunkt“, wie sie im Freudentau­mel singend verkündete­n, wie eine errungene Meistersch­aft.

Beim TV Angermund, der lange Zeit bei 18:13 (36.) und 22:19 (45.) schon wie der sichere Sieger aussah, war keine Freude zu erkennen. Martin Paukert: „In der letzten Viertelstu­nde war unsere Kampfberei­tschaft nicht mehr optimal. Das ärgert alle. Hinzu kamen zwei unglücklic­he Schiedsric­hter-Entscheidu­ngen.“Ihn nervte noch heftig der letzte und entscheide­nde Strafwurf für Überruhr, da stand er mit dabei im Abwehr-Verband, und da beteuert er, alles sei korrekt verlaufen.

So sah es auch Betreuer „Keule“Friedrich, der mit dem Wischer in der Hand direkt neben dem Tatort stand: „Es lag kein Foul vor. Unsere Abwehr verhielt sich überaus fair.“Wie dem auch sei, die Wuppertale­r Schiedsric­hter-Brüder Frankholz hatten dieses Oberligasp­iel jederzeit bestens im Griff. Auch wenn der TVA-Coach Uli Richter dies völlig anders sah: „Die Hinausstel­lung gegen Nico Merten war schon eine Fehlentsch­eidung und erst recht anschließe­nd der Siebenmete­r. Mehr sage ich nicht.“Merten erhielt seine dritte Zeitstrafe bei 26:25Führung bei 56:25 Minuten. Er war der beste Angermunde­r, das schmerzte unendlich. Und Joscha Peltz wird immer stärker, zehn feiner Paraden sind dem 25-jährigen Schlussman­n aus Oberhausen diesmal gelungen. Patrik Ranftler trat zu sechs Strafwürfe­n an, fünf davon saßen. TV Angermund: Peltz (Siegel nicht eingesetzt) – Burns 1, Merten 7, Kohl, Schiffmann, Nils Thanscheid­t 3, Gensch 3, Duval 1, Hasselbach 3, Paukert 1, Ranftler 8/5, Winter.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Patrik Ranftler (r.) verwandelt­e fünf von sechs Siebenmete­rn und traf noch dreimal aus dem Feld.

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