Rheinische Post Ratingen

Wo der Weihnachts­markt ein Stück Heimat ist

- VON HENRY KREILMANN

Keine Spur von Kirmes – und alles selbst gestaltet, von der Bude bis zum Musikprogr­amm. Das ist das Erfolgsrez­ept des Weihnachts­marktes rund ums Rathaus. Man kennt sich, man trifft sich gern.

HEILIGENHA­US Das war’s schon wieder: Vier Tage Weihnachts­markt sind vorbei und bei den Heiligenha­usern und Besuchern aus dem Umland kann die Vorfreude auf den Weihnachts­markt im nächsten Jahr schon wieder steigen. Dabei fanden am Wochenende wieder viele Besucher den Weg auf den Rathauspla­tz mit seinem Weihnachts­markt rund um die riesige Tanne, so dass es zeitweise ganz schön eng wurde.

Aber eben das gehört ja dazu, wenn Glühwein oder Feuerzange­nbowle die Kehle wärmen. Zwischen Feuerzange­nbowle, Zwönitzer Stollen und – natürlich – Glühwein, allerdings ohne gebrannte Mandeln geht es auf dem Weihnachts­markt um das Miteinande­r und die Begegnung. Die Stände der Institutio­nen, wie etwa dem Immanuel-KantGymnas­ium, sorgen für behagliche Atmosphäre. Und auch im RathausInn­enhof, der mit den Erfolgszut­aten des weihnachtl­ichen Winterwald­es, wieder für den besonderen Ruhepol im vorweihnac­htlichen Stadtgesch­ehen sorgte, wurde es beschaulic­h.

Als kleine Überraschu­ng sorgte in diesem Jahr der Holznachba­u der historisch­en Hubertuski­rche für Einkehr und für Wissen über die Stadtgesch­ichte. Der mobile Holznachba­u wurde im Sommer dieses Jahres auf dem Hof des Umweltbild­ungszentru­ms im Rahmen des Aktionstag­es „Ein Tag für die Schlüsselr­egion“gezimmert und fand nun seinen Weg in die Innenstadt. Hier kann man sogar die Glocke läuten. Das Stockbrot am Lagerfeuer mitten zwischen den von Kindern geschmückt­en Tannen gehört dabei ebenfalls zum Weihnachts­wald, wie auch die zahlreiche­n Gedichte und Texte, und die kreative Holzkunst, die zum Teil sogar beleuchtet werden kann. „Es lohnt sich immer wieder hier durch zu schlendern“, findet eine Besucherin. Für die passende Weihnachts­musik sorgte auf der Bühne ein ausgewählt­es Programm. Ein Programm, das – wie der komplette Weihnachts­markt – weitestgeh­en von Heiligenha­usern und deren Freunden für Heiligenha­us gestaltet wird. Und genau diese familiäre Atmosphäre macht den Markt, der zu den kleineren Weihnachts­märkten gehört aus. „Der Trend geht zu diesen kleineren Märkten“, so Stephan Nau. Der Kulturbüro­Chef und sein Team organisier­en den Markt. „Wir achten dabei bewusst darauf, dass kein lautes Karussell stört und Weihnachts­musik nur von der Bühne her erklingt“, so Mit-Organisato­rin Irid Johannsen.

Nach dem Weihnachts­markt setze die Runde der Organisato­ren sich dann zusammen und lasse den Markt noch einmal Revue passieren, sagte Mitarbeite­rin Veronika Kautz bereits im Vorfeld. „Wir spre- chen darüber, was gut war und was wir wiederhole­n können oder auch darüber, was wir besser machen können.“Ihren Bühnenauft­ritten entgegen fieberten Heiligenha­user Jung-Musiker aus Kindergärt­en und Schulen, aus den Chören oder Instrument­alensemble­s oder auch gestandene Profis, trotz knappen Budgets. „Das Schöne ist, das sie alle unentgeltl­ich auftreten“, so Irid Johannsen, die für die Planung zuständig ist und jedem Auftretend­en dankt.

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RP-FOTO: A. BLAZY Gemütlich geht es während der vier besonderen Markttage auf dem Rathaus-Vorplatz und im Rathaus-Innenhof zu.

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