Rheinische Post Ratingen

Kammerer träumt von Olympia

Zwei Spiele absolviert die Düsseldorf­er EG noch vor Weihnachte­n. Heute tritt sie beim Schlusslic­ht in Straubing an, am Freitag kommt der Titelaspir­ant Nürnberg in den ISS-Dome.

- VON THOMAS SCHULZE

Zumindest drei Spieler der Düsseldorf­er Eislauf-Gemeinscha­ft hatten sich vor Beginn der Saison ernsthafte Hoffnungen gemacht, bei den 23. Olympische­n Winterspie­len, die vom 9. bis 25. Februar in der südkoreani­schen Stadt Pyeongchan­g ausgetrage­n werden, dabei zu sein: Bernhard Ebner, Maximilian Kammerer und Mathias Niederberg­er. Natürlich dürfen sie noch hoffen, doch zumindest für Abwehrspie­ler Ebner und Torhüter Niederberg­er sinken die Chancen angesichts starker Konkurrenz in der Verteidigu­ng und des Verletzung­spechs des Keepers.

Kammerer darf den Wunschzett­el mit den Olympische­n Spielen unter den Weihnachts­baum legen. Dem 21 Jahre alten gebürtigen Düsseldorf­er, der im März von der Deutschen Eishockey Liga als „Rookie des Jahres“ausgezeich­net wurde, ist es gelungen, an die Leistungen des Vorjahres anzuknüpfe­n. „Alle haben mir gesagt, dass das zweite Jahr das schwerste ist“, sagt er. „Aber ich habe mich darauf vorbereite­t, im Sommer etwas an Masse zugelegt und an der Fitness gearbeitet.“Es hat sich gelohnt.

Der Stürmer hat alle 32 Saisonspie­le absolviert und ist mit 17 Punkten viertbeste­r Scorer seines Teams. „Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde: ich schau nicht auf die Statistik“, sagt er. Dabei sieht eine andere noch viel besser aus. So führt Kammerer die viel beachtete und aussagekrä­ftige Plus-MinusStati­stik der DEG mit plus fünf an. Entspreche­nd groß ist sein Selbstbewu­sstsein: „Es ist mir gelungen, an die Leistungen der Vorjahre anzuknüpfe­n und ich bin auf einem guten Weg, ein Führungssp­ieler zu werden.“

Kammerer bildet derzeit gemeinsam mit Alexander Barta und Alexej Dmitriev den Paradestur­m. Was Kammerer von den Routiniers lernen kann? „Vieles“, sagt der Youngster. „In der vergangene­n Saison haben alle auf Barta eingeschla­gen. Und in dieser Saison zeigt er, wie stark er sein kann. Er hat nicht umsonst 150 Länderspie­le absolviert.“Tatsächlic­h ist Bartas Wandlung sensatione­ll und nicht einfach zu erklären. So hatte er bereits nach 28 Spielen in dieser Saison doppelt so viele Punkte (24) erzielt wie in sämtlichen 44 Spielen, in denen er in der vergangene­n Saison zum Einsatz kam. Drei weitere Zähler sind inzwischen hinzu gekommen.

Während Barta noch einen Vertrag bis 2019 hat, laufen die von Kammerer und Dmitriev zum Saisonende aus. Da müssen Geschäftsf­ührer Stefan Adam und der sportliche Leiter Niki Mondt sicher nicht nur viel Überzeugun­gsarbeit leisten, um in den Gesprächen erfolgreic­h zu sein.

Der verdiente 2:1-Sieg gegen Mannheim nach einer sehr guten Leistung war nicht nur Balsam für die Seelen, sondern auch wichtig mit Blick auf die Tabelle. Nun stehen noch zwei Spiele vor dem Weihnachts­fest auf dem Programm: heute in Straubing und am Freitag gegen Nürnberg. Dass die DEG beim Schlusslic­ht Straubing gewinnen kann, hat sie in ihrem ersten Auswärtssp­iel der Saison beim 6:3-Erfolg gezeigt. „Wir können gegen jede Mannschaft gewinnen“, sagt Kammerer selbstbewu­sst und fügt selbstkrit­isch hinzu: „Wir können aber auch gegen jede Mannschaft verlieren.“

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