Rheinische Post Ratingen

Etat: Kreis verspricht Städten mehr Geld

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KREIS METTMANN (dne) Gegen die Stimmen der Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke hat der Kreistag am Montagaben­d den Kreishaush­alt für 2018 beschlosse­n. Laut Landrat Thomas Hendele, CDU, gibt es im Jahr 2018 deutlich verbessert­e Rahmenbedi­ngungen für die zehn kreisangeh­örigen Städte. Die würden durch eine historisch niedrige Kreisumlag­e von 31,61 Prozent, durch den Wegfall des NRW-Kommunalso­lis, durch die gesunkene Umlage für den Landschaft­sverband Rheinland, LVR, und Einsparung­en des Kreises um 157 Millionen Euro entlastet, so Hendele.

Die Grünen verweigert­en dem Kreisetat die Zustimmung, weil keiner ihrer Umwelt-Anträge durchkam. Für die Linken vermisste Fraktionsv­orsitzende Ilona Küchler wichtige Zeichen von Solidaritä­t im Zahlenwerk aus dem Kreishaus. Als Beispiele nannte sie den Fahrdienst für Behinderte und das Fehlen von bezahlbare­n Wohnungen.

CDU-Fraktionsc­hef Klaus-Dieter Völker appelliert­e an die Städte, die Entlastung­en in dreistelli­ger Millionenh­öhe endlich zur Kenntnis zu nehmen. Trotz der enormen Entlastung­en würde in den Kommunen unveränder­t das Klagelied über den Kreis gesungen. Namens der SPD- Fraktion, aber unter großem Beifall aller Parteien knöpfte sich der Fraktionsv­orsitzende Manfred Schulte die Stadt Monheim vor. Die hatte den Kreis erfolgreic­h vor dem Verwaltung­sgericht auf die Rückgabe von rund 1,7 Millionen Euro für Förderschu­len und integrativ­e Kindergärt­en verklagt – weil diese eben nicht den Monheimer Bürgern zugute kämen.

Eine Klage gegen die Finanzieru­ng der Kreisleits­telle stehe bevor. Die eingeklagt­en Beträge stünden in keinen Verhältnis zu den bevorstehe­nden Entlastung­en durch den Kreis, so Schulte. Die fehlenden Beträge müssten nun auf die übrigen Kreisstädt­e verteilt werden, wodurch vor allem Velbert wieder in eine bedrohlich­e Haushaltss­chieflage gerate.

Schulte nannte Monheims Haltung „zerstöreri­sch“für die solidarisc­he Umlagefina­nzierung im Kreis. Und erinnerte daran, dass die nun vom reichen Monheim „unter die Wasserlini­e“gedrückten Städte wie Velbert jahrelang solidarisc­h dem damals noch armen Monheim geholfen hätten. Die Haltung von Langenfeld zur Finanzieru­ng der Kreisleist­elle lasse befürchten, dass sich die unsolidari­sche Haltung des Monheimer Bürgermeis­ters auf andere übertrage.

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