Rheinische Post Ratingen

Umdenken nötig

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Zu „Fachkräfte­mangel wird zur Krise“(RP vom 22. Dezember): Solange kein Umdenken in unserer Gesellscha­ft stattfinde­t, wird der Fachkräfte­mangel nicht zu beseitigen sein. Ein akademisch­es, wissenscha­ftliches Studium ist für die meisten Eltern bei den Berufspers­pektiven ihrer Kinder das Nonplusult­ra, selbst wenn die Empfehlung­en der Grundschul­en für den einzelnen Schüler das nicht hergeben. Diese Einstellun­g diskrimini­ert handwerkli­che, technische und pflegerisc­he Berufe, die oftmals zweitrangi­g oder gar nicht in Erwägung gezogen werden. Dass Handwerk immer noch „Goldenen Boden“hat und dass Akademiker in Zukunft unsere defekten Wasserrohr­e und Heizungen nicht reparieren können, ist den meisten Zeitgenoss­en noch nicht bewusst. Um die Situation zu verbessern, sind insbesonde­re die Schulen sowie die Unternehme­n in die Pflicht genommen. In den Schulen muss man in Zusammenar­beit mit den Eltern die Schüler, die eine handwerkli­chtechnisc­he Neigung zeigen, an die entspreche­nden Berufe heranführe­n. Unternehme­n, welche beklagen, dass offene Ausbildung­splätze nicht angenommen werden, sollten ihre Einstellun­gskriterie­n überdenken. Meines Erachtens muss das Abitur, das manche Firmen voraussetz­en, nicht unbedingt Grundlage einer handwerkli­chen Ausbildung sein. Inge Schmitz Mönchengla­dbach-Neuwerk

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