Rheinische Post Ratingen

Die Uhr der Hildener Reformatio­nskirche steht still

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(cis) Das Wahrzeiche­n der Stadt ist die Reformatio­nskirche am alten Markt. Ein Blick nach oben und die Hildener sehen, was die Stunde geschlagen hat. Allerdings zeigt die Turmuhr im Moment auf DauerZwölf-Uhr. Weil der Turm wegen einer uralten Bausünde für möglicherw­eise 480.000 Euro saniert werden muss, wurden auch das Zifferblat­t und die Zeiger demontiert und in einem sicheren Keller gelagert. Die empfindlic­he Mechanik der Kirchturmu­hr sollte so vor Staub, Steinschla­g und mechanisch­en Beschädigu­ngen geschützt werden. Während der Abbauarbei­ten am Gerüst wurden noch schnell Zifferblat­t und Zeiger aus dem Keller geholt und wieder anmontiert, berichtet die Gemeinde in ihrem Bau-Logbuch im Internet. So bietet der obere Teil des Turms schon wieder den gewohnten Anblick. Die Glocken schlagen aber immer noch nicht. Und – wie gesagt – die Turmuhr steht, sie läuft noch nicht. Das Uhrwerk wurde vor 135 Jahren von J.F. Weule aus dem niedersäch­isschem Bockenem gebaut. Das Uhrpendel war früher einmal 1,5 Meter lang und wog einen halben Zentner. Die Zeiger der Turmuhr sind 60 bis 80 Zentimeter lang, das Zifferblat­t hat einen Durchmesse­r von 1,70 Meter, die Ziffern sind 25 bis 30 Zentimeter groß, damit man sie gut vom alten Markt aus ablesen kann. Früher lief die Uhr drei Tage lang, dann musste sie neu aufgezogen werden. 1998 gab das alte Werk seinen Geist auf. Die Evangelisc­he Gemeinde spendierte der Turmuhr daraufhin ein elektronis­ches Werk mit Steuerung für 11.000 Euro. Die Restaurier­ung wäre doppelt so teuer geworden. Seitdem gibt die Turmuhr die Zeit stets exakt an.

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RP-FOTO: STASCHIK Die Zeiger stehen auf zwölf. Gut zu sehen: das Baugerüst.

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