Rheinische Post Ratingen

Prinzessin Ewa I. hat heute Geburtstag

Vor allen weiteren Terminen als närrische Regentin feiert Ewa Adena heute noch in Zivil.

- VON GABRIELE HANNEN

RATINGEN Wenn man Ewa I., der neuen Karnevalsp­rinzessin, aufmerksam lauscht, dann weiß man: Die Adenas sind eine Bilderbuch­familie: drei sportliche und lernfreudi­ge Kinder mit reichlich guter Laune, ein erfolgreic­her, fleißiger und liebenswür­diger Ehemann mit reichlich guter Laune und eine Mutter, die mit Stöckelsch­uhen durch Berufs- und Familienle­ben schreitet, natürlich auch mit guter Laune, und die alles problemfre­i gewuppt bekommt.

Was hätten die Granden des Ratinger Karnevals Besseres finden können als ein Herrscherp­aar, bei dem so viel Frohsinn schon privat zusammen kommt? Am vorletzten Tag des alten Jahres, also heute, feiert die Prinzessin erst mal ihren 41. Geburtstag. Und in der kommenden Woche geht es (nach dem Auftakt in diesem Jahr) los in eine flotte Session. Ewa und Roland, jeweils die ersten Träger dieses Namens bei den Ratinger Spitzenjec­ken, scharren schon mit den Schuhen, beziehungs­weise mit den Pumps.

Die Prinzessin zeichnet sich gewiss durch Konsequenz und Pflichtbew­usstsein aus. Sie ist als Selbststän­dige im ehelichen Abschleppu­nternehmen gewohnt, lange zu arbeiten und auch zu Zeiten, in denen andere Werktätige schon auf dem Sofa oder in der Muckibude sind.

Sie hat Durchhalte­n und die dazugehöri­ge Grundeinst­ellung allerdings auch von Kindesbein­en an gelernt, kam sie doch als Elfjährige mit Eltern und Geschwiste­rn aus Warschau nach Wuppertal, besuchte das Gymnasium, machte das Abitur und absolviert­e eine Lehre als Industriek­auffrau. Was auch heute noch überaus hilfreich ist. Seit dem Jahr 2000 ist sie in Ratingen, seit 2002 arbeitet sie an der Homberger Straße.

Witzigerwe­ise signalisie­rt das diesjährig­e Motto etwas ganz anderes als das, was Adenas machen: „Mer häwe nit af, mer bliewe om Bode!” – während die Abschleppe­r ja nun etwas ganz anderes machen, um erfolgreic­h zu sein. Auf den Autobahnen ringsum heben sie tagtäglich die Wagen, die vom rechten Weg abgekommen sind, eher vom Untergrund hoch als dass sie die Wracks liegen lassen.

Auch der Orden der Tollitäten zeigt den innigliche­n Bezug zur Firma, platziert nämlich in silber-güldenem Kranz ringsum und vor Kirche, Stadttürme­n und Suitbertus-Stuben einen frisch-gelben Abschleppw­agen, der das Stadtwappe­n am Haken hat und von sechs Glimmerste­inchen aufgerüsch­t wird. Nicht nur die gute Laune muss da sein, wenn man Prinzessin sein will, auch eine hübsche Anmutung ist gern gesehen und pompöse Gewänder gehören dazu. Schon früher ist sie niemals in einem hässlichen Kostüm unterwegs gewesen. Ewa Andena liebt es schön. Allerdings konnte sie sich mit dem Wunsch nach einem Krönchen nicht durchsetze­n. Sie hat zwei raumgreife­nde, blau-weiß-festliche Abendkleid­er. Falls es an Rosenmonta­g (12. Februar) richtig kalt ist, wird sich die Prinzessin mit einem kuschelige­n Schal umhüllen und ansonsten die Ski-Kleidung unterm Kleid für Wärme sorgen lassen. Und dann wird sie vorübergeh­end warme Treter anziehen statt der geliebten High-Heels. Nur in Katastroph­enfällen (gebrochene­s Bein zum Beispiel) lässt

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RP-FOTO: A. BLAZY In der kommenden Woche beginnt für die Karnevalsp­rinzessin die heiße Phase der Session.

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