Wirbelwind Raman bekennt sich zur Fortuna
Beim heutigen Testspiel (16 Uhr) trifft Fortuna Düsseldorf – dem verleihenden Klub des Stürmers
DÜSSELDORF Das einzige, was Benito Raman in Marbella störe: Zimmerkollege Havard Nielsen. Der Norweger brülle immer lautstark in sein Handy, wenn er beim OnlineSchachspiel verliert. Insgesamt aber wirkt Raman mehr als glücklich. Alle Zeichen stehen darauf, dass die Leihgabe ein Fortune bleibt.
Raman strotzt vor Selbstbewusstsein. Bei den Trainingseinheiten von Fortuna Düsseldorf in Marbella ist er stets motiviert, bei Sprintübungen meist der Erste im Ziel. Der Niederlage im ersten Testspiel des Jahres gegen Borussia Dortmund (0:2) trauert der 23-Jährige nicht nach. Auch nicht seinen zwei vergebenen Torchancen: „Die Sonne hat mich geblendet“, sagt Raman selbstbewusst.
Obwohl Raman erst Ende August auf Leihbasis von Standard Lüttich ins Team kam, ist er bereits mit ganzem Herzen bei der Sache. „Ich will bei der Fortuna bleiben“, sagte er unmissverständlich. Der Klub habe seine Erwartungen übertroffen, und er sei froh, dass er ihm mit fünf Toren in der Hinrunde helfen konnte. Nach zwei schwierigen Jahren habe er in Düsseldorf „den Spaß am Fußball wiedergefunden“.
Raman fühle sich nun körperlich und mental stärker als zuvor. Und er spricht schon von der Zukunft: „Ich hoffe, nächstes Jahr wird es noch besser.“Meint er ein weiteres Jahr im Dress der Fortuna? Der Klub hat eine Kaufoption für den flinken Offensivmann. Noch sind sich Klubs und Berater aber nicht einig. Raman liebäugelt längst mit einem Engagement: „Ich fühle mich wohl und will länger als ein Jahr für die Fortuna spielen.“Lieber wolle er einen Vertrag über mehrere Jahre in Düsseldorf unterschreiben, als in einem anderen Verein wieder um die Gunst des Trainers und der Fans buhlen zu müssen. Dabei hat er sicher auch seinen Traum im Hinterkopf: Für die belgische Nationalmannschaft wolle er - spätestens in ein paar Jahren - auflaufen.
Als Raman zum anstehenden Testspiel gegen Standard Lüttich befragt wird, wirkt er fast trotzig. Es sei kein besonderes Spiel für ihn. Beweisen müsse er den Belgiern nichts. „Standard weiß, dass ich gut bin. Sonst hätten sie mich damals nicht verpflichtet.“Nun jedoch läuft er für den Gegner auf.