Gründung der Grünen in Karlsruhe
Die Partei Bündnis 90/Die Grünen stellt aktuell 67 von 708 Abgeordneten im deutschen Bundestag, ist in 14 Landtagen vertreten und zählt rund 64.000 Mitglieder. Die heutige Partei ist das Ergebnis des Zusammenschlusses der westdeutschen Grünen mit der Partei Bündnis 90, die sich aus der Bürgerrechtsbewegung der ehemaligen DDR bildete. Die Grünen im Westen gründeten sich offiziell am 13. Januar 1980 in Karlsruhe. Die Gründungsmitglieder verstanden sich als grundlegende Alternative zu den herkömmlichen Parteien. Sie hatten sich zuvor unter anderem in der Anti-Atomkraft- und Umweltbewegung, für die Frauen- oder die Friedensbewegung engagiert. Zu den Mitgliedern der ersten Stunde gehörte zum Beispiel Petra Kelly, die zu einer der ersten Sprecherinnen der Partei gewählt wurde. Schon im Gründungsjahr erzielten die Grünen ihren ersten Erfolg: Bei der Wahl in Baden-Württemberg schafften sie den Einzug in das Landesparlament. Bundesweit konnte die Neugründung die Wähler zunächst jedoch nicht überzeugen: Im Herbst 1980 blieb man mit 1,5 Prozent der Stimmen hinter den Erwartungen zurück. Eine neue Chance bot sich schon 1983: Bei vorgezogenen Neuwahlen gaben 5,6 Prozent der Wähler den Grünen ihre Stimme, 27 Abgeordnete konnten in das Bundeshaus in Bonn einziehen.