Metro kommt nicht vom Fleck
Die Umsätze stagnieren im ersten Quartal, das Russland-Geschäft verliert stark.
DÜSSELDORF (gw) Die Aktie des Handelskonzerns Metro ist gestern einer der großen Verlierer gewesen. Das im M-Dax-notierte Papier verlor mehr als drei Prozent, nachdem die Metro aus Sicht von Analysten enttäuschende Zahlen veröffentlicht hatte. Das Fazit: Der Umsatz stagnierte im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2017/18, das mit dem Weihnachtsquartal gleichbedeutend und deshalb so wichtig ist; bei Real sinken die Erlöse weiter („nur“das Onlinegeschäft wächst deutlich). Das Russland-Geschäft der Metro verlor gar neun Prozent Umsatz.
So schlecht wie die Börsianer will Metro-Chef Olaf Koch das Geschäft aber nicht sehen. Das Minus bei Real erklärt der Vorstandsvorsitzen- de mit Marktschließungen. Dass es flächenbereinigt nicht zu mehr gereicht hat als im Vorjahr, begründet Koch mit einer kleineren Zahl an Verkaufstagen: Der Heiligabend fiel 2017 auf einen Sonntag (2016: Samstag), die beiden Weihnachtsfeiertage auf Montag/Dienstag (Sonntag/Montag). Und die Verschiebung des chinesischen Neujahrstages habe sich ebenfalls ungünstig ausgewirkt, hieß es.
„Insgesamt haben wir uns in einem anspruchsvollen Marktumfeld im Weihnachtsquartal solide behauptet und im ersten Quartal eine Umsatzentwicklung erzielt, die im Einklang mit dem Ausblick für das Gesamtjahr liegt. An unserer Prognose für das Geschäftsjahr 2017/18 halten wir unverändert fest“, sagte Koch. Danach soll der operative Gewinn (Ebitda) ohne Beiträge aus Immobilientransaktionen um etwa zehn Prozent auf 1,6 Milliarden Euro steigen. Das flächenbereinigte Umsatzplus soll leicht gegenüber den 0,5 Prozent aus dem Vorjahr liegen.
Alle Erklärungen überzeugen am Aktienmarkt aber offensichtlich nicht. Etwa 0,2 Prozent Wachstum (flächenbereinigt 0,8 Prozent) auf mehr als zehn Milliarden Euro Umsatz sind zu wenig, um die Kursfantasien so anzuregen, dass die MetroAktie für potenzielle Investoren hochgradig attraktiv ist. Seit Mitte des vergangenen Jahres hat sie trotz mehrerer zwischenzeitlicher Hochs unter dem Strich acht Prozent verloren.