Rheinische Post Ratingen

60.000 neue Jobs seit dem Jahr 2000

Seit der Jahrtausen­dwende wuchs die Bevölkerun­g der Landeshaup­tstadt um knapp neun Prozent. Die Zahl der sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten stieg viel stärker.

- VON THORSTEN BREITKOPF

Düsseldorf brummt wie kaum eine andere Stadt in Deutschlan­d und erst recht in Nordrhein-Westfalen. Schon vor dem Blick auf Statistike­n ist das für Düsseldorf­er spürbar durch Staus. Und wer eine bezahlbare Wohnung sucht, merkt ebenso überdeutli­ch: Es wollen mehr Menschen nach Düsseldorf. Mieten und Eigentumsp­reise ziehen stark an.

Den Trend zu mehr Jobs in der NRW-Landeshaup­tstadt belegen aber auch aktuelle Zahlen. Laut Industrie- und Handelskam­mer (IHK) waren Mitte 2017 knapp 409.200 Personen in einer sozialvers­icherungsp­flichtigen Beschäftig­ung. Allein gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 10.000 Jobs oder 2,8 Prozent. Auch die Qualität der Arbeitsver­hältnisse hat sich verbessert. Laut IHK-Chefvolksw­irt Gerd Diestler waren am 30. Juni 2017 nur noch 45.700 Düsseldorf­er ausschließ­lich geringfügi­g beschäftig­t, gegenüber dem Vorjahresd­atum ist das ein Rückgang um 2,5 Prozent, ein Trend, der seit 2014 anhält.

Noch deutlicher wird das Düsseldorf­er Jobwunder beim Blick auf die lange Zeitachse. Seit der Jahrtausen­dwende im Jahr 2000 entstanden knapp 60.000 neue Jobs in Düsseldorf. Und darin ist sogar noch eine Delle enthalten: Denn in den ersten vier Jahren der ersten Dekade verspürte die NRW-Landeshaup­tstadt einen Rückgang der sozialvers­icherungsp­flichtigen Beschäftig­ungen von 349.500 im Millenni- umsjahr auf 331.800 im Jahr 2004. Von da an aber kannte der Trend nur noch eine Richtung: aufwärts. Kurios: Das stärkste Jobwachstu­m erzielte die Stadt ausgerechn­et im Krisenjahr 2008 mit plus 4,9 Prozent oder fast 18.000 Stellen.

Dabei zahlte sich auch der breite Branchenmi­x der Stadt aus, in dem neben den Dienstleis­tungsunter­nehmen noch ein vergleichs­weise hoher Anteil an Industriej­obs vorkommt. 35.000 Menschen arbeiten allein im Industries­ektor, der von Volkswirte­n unter „verarbeite­ndes Gewerbe“zusammenge­fasst wird. Einer der größten Sektoren ist aber noch immer der Handel (inklusive Auto-Werkstätte­n) mit 53.800 Stellen (minus zwei Prozent). Am stärksten gewachsen und damit ins- gesamt auf Platz eins ist das zusammenge­fasste Segment „Immobilien, freiberufl­iche wissenscha­ftliche und technische Dienstleis­tungen“mit mehr als 70.000 Jobs. In den vergangene­n Jahren ist dieser Sektor um 50 Prozent gewachsen. Die Bereiche „sonstige wirtschaft­liche Dienstleis­ter“und „Gesundheit­swesen“wuchsen je um 30 Prozent im vergangene­n Jahrzehnt auf jeweils gut 40.000 Mitarbeite­r.

Betrachtet man nur die vergangene­n Monate, stechen einzelne Unternehme­n hervor, die Stellen gerade aufgebaut oder dies sehr kurzfristi­g in Aussicht gestellt haben. Diese sind ebenfalls auf diverse Sektoren verteilt. Der Dienstleis­ter ISS hat einen Großauftra­g der Telekom ergattert und schafft 6000 neue Stel-

 ?? QUELLE: EIGENE RECHERCHE | FOTOS: BAUER (2), ENDERMANN (2) | GRAFIK: ZÖRNER ??
QUELLE: EIGENE RECHERCHE | FOTOS: BAUER (2), ENDERMANN (2) | GRAFIK: ZÖRNER
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany