Rheinische Post Ratingen

Das Schlo notwendige und die logisc der Muse

-

Kann man machen: ein Filet mit Rösti, Soße und Pfifferlin­gen umgeben und dann das Fleisch wegnehmen. Oder ein Eisdessert mit Früchten, Schokoguss und Minzblatt garnieren und dann aus der Mitte das Eis entfernen. Man kann auch eine Stadt schön finden, in der sich alles auf einen zentralen Bau bezieht – und den dann wegsprenge­n. So hat es der SED-Staat 1950 mit dem Barockschl­oss der Hohenzolle­rn auf der Spreeinsel in Berlins historisch­er Mitte getan. Der stattdesse­n errichtete Palast der Republik im Stil der schnell unmodern gewordenen 70er passte zu Berlins Mitte wie ein Cheeseburg­er ins Edelfischg­ericht des Sternekoch­s. Doch nun zeigen es die Bilder auf dieser Seite: Es wird alles so, wie es sein muss. Historie, Architektu­r, Kultur und Gegenwart passen zueinander und zum Bauchgefüh­l einer Metropole, die sich um Weltrang bemüht.

Eine gute halbe Milliarde Euro wird das Projekt Stadtschlo­ss/Humboldtfo­rum den Steuerzahl­er am Ende gekostet haben. Darüber kann man sich prächtig aufregen. Was soll die Republik mit der Replik eines königliche­n Schlosses? Für dieses Geld bekommt man doch so viel anderes: zum Beispiel das PergamonMu­seum nebenan saniert und mit einem Anbau ergänzt. Kostet auch eine halbe Milliarde. Oder die fehlenden 3,2 Kilometer Autobahn A 100 im Ostteil Berlins gebaut. Kostet auch eine halbe Milliarde. Oder die 2,2 Kilometer U-Bahn zwischen Alexanderp­latz und Brandenbur­ger Tor gebuddelt. Kostet auch eine halbe Milliarde. Oder den fast fertigen Flughafen BER statt jetzt erst 2020 eröffnet – kostet auch . .. ach nein, dafür bekäme man schon zwei Stadtschlö­sser. Für die gesamten BER-Mehrkosten wären schon mehr als zehn Stadtschlö­sser drin.

In diesem Vergleich mutet der Schlossneu­bau an wie ein Wunder. Alles ist im Zeit- und im Kostenplan. Klar, die Gesamtkost­en sind auch hier von 530 auf 610 Millionen Euro gestiegen. Aber nur, weil am Anfang alles auf Stopp gestellt und der Bau – finanzkris­enbedingt – erst mit jahrelange­r Verspätung in Angriff ge- durfte. Und weil Wü Der ambitionie­rte über Jahrzehnte auf Schlosses mit Wie drei Original-Fassad hatte sich selbst ver nen Euro dafür au aufzutreib­en. Nun s denuhr der Einnahm Millionen. Dass doch fehlen, liegt daran, d petit auf ein noch kam: Die Kuppel ist s bar, im April komm dann die Laterne und

Berlin wäre nicht gierte, mehrheitli­ch Konstrukt, hätte es eine erbitterte polit setzung gegeben. Bis wurde das christlich­e net auf einem Kultu weiten kulturelle­n ment abgelehnt. Die argumentie­rte mit d preisgekrö­nten Konz Wiederhers­tellung n und Westen und m Osten und im Inner wiesen auf das Kreuz söhnung. So wird es das ist auch gut so.

Wer den leergeräu trat und die Umgeb ließ, der konnte gen wohl die Achsen der

Newspapers in German

Newspapers from Germany